Kamp-Lintfort Kreative Ideen vom Dachsberg

Kamp-Lintfort · Erstmals hatte Michaela Vahrenholt zur Ausstellung "Novemberleuchten" in ihr Atelier an der Mühlenstraße eingeladen. Sechs Künstlerinnen und eine Schmuckdesignerin zeigten ihre Arbeiten.

 Michaela Vahrenholt mit einer eigenen Arbeit. Der witzig bemalte Stuhl fand Abnehmer.

Michaela Vahrenholt mit einer eigenen Arbeit. Der witzig bemalte Stuhl fand Abnehmer.

Foto: Armin Fischer

Michaela Vahrenholts Kunstschule am Dachsberg sieht nur auf den ersten Blick aus wie ein normales Haus mit einem blau angemalten Fahrrad, einem kleinen Tisch und zwei Stühlen im Vorgarten. Auf den zweiten Blick sieht man die Erde auf den Sitzflächen und das Moos, das darauf wächst. Im Beet stehen Fensterläden, in den Fenstern Bilder, in der Einfahrt der Food-Truck "Happy Kitchen". Und drinnen trifft die Besucher die "geballte Kunst", von der sie "erschlagen werden", wie Ingried Gardiner-Quandt es ausdrückt. Sie stellt ihre Arbeiten beim ersten "Novemberleuchten" in der Kunstschule aus, einer vorweihnachtlichen Ausstellung, an der sich neben Vahrenholt einige Künstler-Kolleginnen beteiligen: Ulrike Kistner, Ingried Gardiner-Quandt, Barbara Lübbehausen, Marion Fix und Monika Liermann

Im vergangenen Jahr hatte Vahrenholt ihre Kunstschule eröffnet und bereits eine kleine Ausstellung mit einer Kollegin durchgeführt, als die Friedhofsgärtnerei Brandt nebenan ihre Adventsausstellung hatte - auch in diesem Jahr findet diese parallel statt. "Wenn es gut angenommen wird, machen wir das jedes Jahr", sagt Vahrenholt. Eine Stunde nach Beginn des "Novemberleuchtens" ist sie schon sehr zuversichtlich, und im Laufe des Tages verstärkt sich der Eindruck, dass die Ausstellung ein Erfolg ist.

Neben den sechs Künstlerinnen stellt eine Schmuckherstellerin ihre Werke aus, und einige weitere Künstler kommen, um sich die Arbeit ihrer Kollegen anzusehen und ein bisschen zu reden. Es finden sich Bilder, Collagen, bemalte Stühle, Skulpturen und Schmuck aus Nespresso-Kapseln. Claudia Rienäcker wollte sie nicht wegschmeißen und fing an zu experimentieren, die Kapseln zu verbiegen und zu verformen, bis Schmuck daraus wurde. "Die Idee ist super", sagt eine Besucherin, die Claudia Rienäcker gerade einen Kapsel-Engel abgekauft hat. Manchen anderen ist nicht einmal aufgefallen, dass es sich nicht um gewöhnlichen Schmuck handelt. Und diese Idee ist nicht das Ende von Rienäckers Kreativität: Jedes Jahr fügt sie ihrer Kollektion etwas Neues hinzu.

"Kreativ ist das ja", findet eine kleine Besuchergruppe. Besonders die bemalten Stühle haben es diesen Gästen angetan. Kaufen wollen sie aber nichts. Das stört die Künstlerinnen Ingried Gardiner-Quandt und Ulrike Kistner jedoch nicht. Wenn sie Kunst zum Geldverdienen brauchten, würden sie es nicht machen, sagen die beiden. Ihnen geht es dabei ums "Gesamtpaket" aus Kunst, gegenseitiger Inspiration und Freundschaft mit anderen Künstlern.

Übrigens: "Es stimmt nicht, dass ein Mensch keine künstlerische Ader hat", davon ist Ulrike Kistner überzeugt. "Man muss sie nur rauskitzeln." Dazu müsse man den Verstand ausschalten, fügt Ingried Gardiner-Quandt hinzu.

Kontakt: Michaela Vahrenholt, 0174 7037164, michas-art@web.de, www.michas-art.de

(alli)
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