Kamp-Lintfort Kita-Pläne für Niersenberg werden konkretisiert

Kamp-Lintfort · Hauptausschuss: Diskussion über dauerhafte Einrichtung einer Kita im Niersenberg-Schulgebäude.

Einigkeit herrschte gestern im Hauptausschuss darüber, dass die Kita Löwenzahn einen Neubau erhält. Auch darüber, dass die Einrichtung in der Übergangsphase in Räume der Niersenberghauptschule einzieht. Konträr diskutierten die Politiker aber den Vorschlag der Verwaltung, dauerhaft einen Teil des Schulgebäudes für eine Kita zu nutzen. Wie berichtet, sieht die CDU-Fraktion mit Auslaufen der Hauptschule die Chance gekommen, den ganzen Bereich im Niersenbruch zu entwickeln. "Die Sparkasse schließt dort 2017 ihre Filiale, und das Schulgrundstück ließe sich leicht vermarkten. Mit dem Erlös könnten wir zwei Kitas kaufen", zeigte sich Matthias Gütges, stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender, überzeugt. "Wir halten es nicht für richtig, nur eine einzelne Maßnahme vorzunehmen", betonte auch CDU-Fraktionschef Simon Lisken.

Erheblichen Beratungsbedarf meldeten auch die Grünen an. Johannes Tuschen, Fraktionsvorsitzender, wollte vor allem die Zahlen konkretisiert haben, die die Stadtverwaltung den Politikern vorgelegt hatte. "Wie kommen Sie auf diese Summe? Es gibt Zahlen, die wir nicht glauben." Heinz-Peter Ribbrock (FDP) monierte, dass der Bereich der Hauptschule als Kita-Zentrum "verkehrstechnisch mehr als problematisch" sei. "Wir sollten Kitas dort bauen, wo sie gebraucht werden", meinte Ribbrock und verwies auf das neue Stadtquartier an der Moerser Straße West.

Christoph Müllmann, Erster Beigeordneter, machte gestern eine andere Rechnung auf: Der Neubau eines Kindergartens im Neubaugebiet an der Moerser Straße West würde 2,4 Millionen Euro kosten. Kämmerer Martin Notthoff riet den Politikern, die kaufmännische Seite im Blick zu behalten: "Aus der wirtschaftlichen Betrachtung gibt es keine Alternative zu der vorgeschlagenen." Bürgermeister Christoph Landscheidt suchte den Kompromiss. Der Hauptausschuss einigte sich darauf, bis zur nächsten Sitzung des Ausschusses für Jugendhilfe die Planungen sowohl für die Übergangs- als auch für die dauerhafte Nutzung der Niersenbergschule zu konkretisieren. Bis dahin soll die endgültige Entscheidung zurückgestellt werden.

Die Grünen übten gestern Kritik an der Vorgehensweise bei der Kellersanierung an der Grundschule am Pappelsee. Dort sei bereits 2014 ein massiver Schimmelbefall festgestellt worden, so Johannes Tuschen. Er wollte wissen, warum die Verwaltung nicht schon früher gehandelt habe. "Das ist fahrlässig."

(RP)
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