Kamp-Lintfort Kamp-Lintforts Liberale sehen sich selbst im Aufwind

Kamp-Lintfort · Die Liberalen in Kamp-Lintfort fühlen Wind unter ihre Flügel. Das zumindest zeigte gestern ihr Ortsparteitag. In seinem Rückblick ließ Vorsitzender Stephan Heuser das Jahr 2017 Revue passieren.

 Stephan Heuser als Landtagskandidat 2016 (Archivfoto).

Stephan Heuser als Landtagskandidat 2016 (Archivfoto).

Foto: Stoffel

Mit Blick auf die letzte Landtagswahl konstatierte er eine 1360 Stimmen hohe Akzeptanz, besonders bei den jüngeren Wählern. Das Ergebnis mit 271 Wählerstimmen für die Freien Demokraten in 2014 gehöre als tiefste Marke der Vergangenheit. Das gute Abschneiden sieht Heuser als eine Antwort auf die Unzufriedenheit mit der bundespolitischen Lage, wie auch das ähnliche Ergebnis bei der Bundestagswahl im Herbst bestätigt habe. Wichtige Erfahrung dabei: der Einsatz von sozialen Netzwerken in den eigenen Reihen. "Ein Info-Stand im Wahlkampf kann kein Frequenzbringer sein", sagt Heuser. Sorge bereitet dem Liberalen hingegen der Zuwachs der AfD, speziell im Stadtteil Gestfeld, wo statistisch gesehen, jeder Sechste die AfD gewählt habe, während Linke und Grüne an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert seien. Als Nebenschauplatz zur Wahl sei die Abstimmung über den Zechenturm zu sehen, dessen Erhalt, aus Heusers Sicht "schön gerechnet" worden sei. Das Jahr 2020 bedeute für Kamp-Lintfort ein Meilenstein. Zum einem lädt die Laga ein, zum anderen findet nach der Europawahl 2019 die Kommunalwahl statt. "Drei Ratsmandate streben wir an", sagt Heuser, der die Karten in der Lokalpolitik neu mischen will. In einem SPD-dominierten Rat sei gute Oppositionsarbeit nötig. Die Chancen der Liberalen schätzt er als gut ein. Mittlerweile habe sich die Mitgliederzahl auf 22 verdoppelt. Neun davon seien unter 30 Jahre. Als unbefriedigend für die Stadt Kamp-Lintfort beschreibt Heuser die Situation innerhalb der Werbegemeinschaft, die vor einem Neustart steht. Eine weitere Herausforderung sieht er in der Digitalisierung der Verwaltung.

Seinen Abschied als Kreisvorsitzender beim FDP-Kreisparteitag im März kündigte nach über 20-jähriger Tätigkeit der Moerser Liberale Michael Terwiesche an. Er will als Kandidat 2019 für die Europawahl ins Rennen gehen. Bei den turnusgemäßen Vorstandswahlen setzte sich der Verjüngungsprozess fort. Stephan Heuser wurde als Vorsitzender bestätigt. Hans-Peter Ribbrock wurde zum Stellvertreter gewählt, Marvin Bergmann (22) zum zweiten Stellvertreter gewählt. Neu ist im Vorstand das Amt eines Medienbeauftragten, das sein Parteikollege Max Weinert übernahm.

(sabi)
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