Kamp-Lintfort Kamp-Lintforter öffnen ihre Paradiese
Kamp-Lintfort · Erstmalig konnten Interessierte 25 Gärten besichtigen, vor allem um den Pappelsee und in den Außenbereichen. Die Idee dazu entstand im Förderkreis der Landesgartenschau. Im nächsten Jahr soll es eine Wiederholung geben.
"Mein Paradies" - mit großen Buchstaben steht das auf einer rostbraunen Eisenskulptur im Garten von Roswitha und Engelbert Dudek. "Wir lieben Gärten", sagen die Beiden. 1200 Quadratmeter ist ihr Paradies groß, das zwischen dem Stephanswäldchen und dem Pappelsee liegt. Zwischen Rosen und Hortensien liegt ein kleiner Teich. Erdbeeren und Tomaten wachsen. "Gartenarbeit ist Erholung für mich", sagt Roswitha. "Ich bin gerne im Garten."
Gerne im Garten von Roswitha und Engelbert Dudek waren am Samstag 50 Gartenfreunde, darunter auch mehrere Nicht-Kamp-Lintforter, beispielsweise aus Moers oder Rheinhausen. Am Sonntag waren es sogar 80. Denn die beiden hatten bei sonnigem Wetter ihr Paradies geöffnet, wie 25 Garteninhaber in der Hochschulstadt.
"Kamp-Lintforter Gärten 2015" hieß die Aktion, die am Wochenende erstmalig stattfand. Den Einfall dazu hatten die Teilnehmer des Förderkreises zur Landesgartenschau gehabt. Sie hatten die Idee der "Offenen Gartenpforte", bei der vor allem Schlösser und große Anwesen ihre Gärten öffnen, auf Hausgärten übertragen.
Allerdings waren auch einige größere Anwesen darunter, zum Beispiel das Wasserschloss Haus Dieprahm, das mit einem herrlichen Park und viel Wasser umgeben ist. Dieser ist 30 000 Quadratmeter groß, so wie das Grün dreier Fußballfelder. Normalerweise ist er nicht der Öffentlichkeit zugänglich, falls nicht Inhaberin Lydia Wustlich das Paradies öffnet, wie am Sonntagnachmittag. Oder der Garten von Sylvia Joos, der hinter dem einstigen Hotel "Zur Post" in Hoerstgen liegt. Auf 17 000 Quadratmetern breiten sich naturnah verschiedenen Gartenzimmer aus. Dieser Garten ist einer der wenigen in der Hochschulstadt, der auch bei der Aktion "Offene Gartenpforte" für Besucher offen steht ist, wie am Samstag und Sonntag vor acht Tagen.
Neben diesen großen Gärten gab es auch kleinere. Der kleinste war mit nur 50 Quadratmetern der von Johannes Mayland im Niersenbruch. An der Rheinberger Straße führte er einen selbst erfundenen Buchsbaumschneider vor, der das Schnittgut beim Schneiden absaugt.
Auch ein zweiter kleinerer Garten lag im Niersenbruch. An der Wiesenbruchstraße zeigte Rosa Losch, wie sich 600 Quadratmeter Fläche in ein kleines Paradies verwandeln lassen, zum Beispiel mit Feigenbäumen und Spalierobst, mit Passionsblumen oder Nachtkerzen. "Der Garten ist meine Passion" erzählte sie. "Jeden Tag arbeite ich zwei Stunden im Grünen."
Von der Schönheit dieses Paradieses überzeugte sich auch Bürgermeister Professor Dr. Christoph Landscheidt, der am Samstag und Sonntag mehrere Gärten besichtigte. "Mit der Aktion wird die Bewerbung zur Landesgartenschau unterstützt", sagte er. "Die Resonanz ist gut. Es wäre schön, wenn es bis 2010 jedes Jahr die Aktion geben würde."