Kamp-Lintfort Jungunternehmerin coacht "vorbildlich"

Kamp-Lintfort · Melanie Kohl aus Kamp-Lintfort hat sich vor etwa zweieinhalb Jahren als Coach, Unternehmensberaterin und Autorin selbstständig gemacht. Jetzt wurde sie zur Vorbildunternehmerin des Monats April gewählt.

 Melanie Kohl hat sich als Coach und Unternehmensberaterin selbstständig gemacht: Sie hilft Führungskräften, Unternehmensmitarbeitern, Sportlern, Politikern und Künstlern unter anderem beim Stressmanagement.

Melanie Kohl hat sich als Coach und Unternehmensberaterin selbstständig gemacht: Sie hilft Führungskräften, Unternehmensmitarbeitern, Sportlern, Politikern und Künstlern unter anderem beim Stressmanagement.

Foto: Dieker, Klaus (kdi)

Heute Paris, morgen Mailand, übermorgen Dresden. Bevor sich Melanie Kohl vor zweieinhalb Jahren für die berufliche Selbstständigkeit entschied, arbeitete die Diplom-Kauffrau viele Jahre bei international tätigen Unternehmen der Pharma- und Gesundheitsindustrie. "Ich war 150 Tage im Jahr auf Dienstreise", erzählt die 36-Jährige. "Das war am Anfang spannend: Man wohnt in schönen Hotels und ist auf internationalen Meetings unterwegs. Je weiter man aber auf der Karriereleiter aufsteigt, desto höher wird das Belastungsniveau", sagt die Kamp-Lintforterin.

Melanie Kohl, die sich schon länger für die Zusammenhänge von Körper, Geist und Gesundheit interessierte, beschäftigte sich mit Themen wie Stressmanagement. "Ich wollte wissen, wie ich gesund und leistungsfähig bleibe. Und natürlich die Freude am Beruf erhalte." Die diplomierte Kauffrau, die zunächst Wirtschaftswissenschaften mit dem Schwerpunkt Marketing studiert hatte, ließ sich in Stressmanagement und Mental-Coaching ausbilden. "Wir leben heute in einer Leistungsgesellschaft. Alles wird schneller, die Belastungen steigen", erläuterte sie ihre Entscheidung, im Beruf die Seite zu wechseln.

Vor zweieinhalb Jahren wagte sie schließlich die berufliche Neuorientierung. "Existenzgründung ist ja auch eine Frage der Sicherheit", betont Melanie Kohl. "Man braucht den Mut, um zu sagen: Okay, das mache ich jetzt." Ausdauer, innere Stärke sowie Durchhaltevermögen seien nötig. Im Horstmannshof im Moerser Stadtteil Genend richtete sie Coaching-Räumlichkeiten ein.

"Ich wollte kein klassisches Büro. Und es war immer mein Wunsch, in einem umgebauten Bauernhof zu arbeiten. Das schafft eine schöne Gesprächsatmosphäre." Heute, im dritten Jahr der Selbstständigkeit, weiß sie, dass sie den für sich richtigen Weg eingeschlagen hat. Führungskräfte, Politiker und Sportler lassen sich von Melanie Kohl coachen. Im Bereich des Gesundheitsmanagements arbeitet sie im Auftrag von Unternehmen.

"Gerade in Zeiten des Fachkräfte-Mangels versuchen Unternehmen, durch solche Angebote an Attraktivität zu gewinnen", weiß die Kamp-Lintforterin. Was die psychische Gesundheit der Mitarbeiter betrifft, stünden sie heute mehr denn je in der Verantwortung. "Und aufgrund meines beruflichen Hintergrunds weiß ich, wie es in der Wirtschaft abläuft, und kann mich gut in die Mitarbeiter hinein versetzen."

Achtsamkeit und emotionale Stärke sind die beiden Säulen ihrer Arbeit. Die Bedürfnisse ihrer Kunden sind ganz verschieden: Sie wollen das Lampenfieber vor einer Rede bewältigen, Flug- oder Prüfungsängste überwinden, Blockaden lösen. Melanie Kohl arbeitet dabei gerne mit der Wingwave-Methode. "Das habe ich während der Ausbildung selbst gemacht. Hinterher habe ich mich ganz erleichtert gefühlt. Für mich stand fest, dass ich es selbst erlernen möchte."

Bei dieser Methode handele es sich um ein Leistungs- und Emotions-Coaching, das schnell Leistungsstress abbaue, erläutert Melanie Kohl. "Dabei werden Stressauslöser mit einem Test identifiziert und dann durch wache REM-Phasen des Gehirns reguliert. Erlebnisse können so leichter verarbeitet werden. Viele Leute spüren schnell ein Gefühl der Erleichterung." Die 36-Jährige gibt nicht nur Einzel-Coaching, sondern hält auch Seminare und Vorträge. Dass sie als Vorbildunternehmerin im April auf der gleichnamigen Online-Plattform nominiert war, habe sie selbst überrascht. "Eine Kundin hatte mich dort vorgeschlagen. Ich bekam einen Brief, in dem stand: Wissen Sie, was Ihre Kunden über sie denken", erzählt die 36-Jährige und freut sich über die Wertschätzung. "Jetzt möchte ich natürlich Vorbildunternehmerin des Jahres werden."

Damit dies nicht in Stress ausartet, sorgt sie für Ausgleich: "Ich laufe viel, tanze seit 22 Jahren Standard und Latein und meditiere viel."

www.melanie-kohl.de

(RP)
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