Kamp-Lintfort Jugendfeuerwehr sucht Nachwuchs

Kamp-Lintfort · Mit verschiedenen Aktionen werben die jungen Blauröcke in Kamp-Lintfort für ihre Arbeit und ihre Aufgaben. Zum Beispiel gibt es Überlegungen, eine Kinderfeuerwehr ins Leben zu rufen.

Alina Pyka (l.) erklärt dem Nachwuchs den richtigen Umgang mit Schläuchen und Verteiler.

Alina Pyka (l.) erklärt dem Nachwuchs den richtigen Umgang mit Schläuchen und Verteiler.

Foto: Klaus Dieker

47 junge Kamp-Lintforter sind bei der Jugendfeuerwehr aktiv. "Es ist eine starke Gruppe", sagt Sandra Bonn. "Aber es könnten gerne mehr sein." Die 34-Jährige ist Leiterin der Jugendfeuerwehr. "Die jungen Wehrleute sind zwischen zehn und 18 Jahre alt", sagt sie. "Mit 18 wechseln sie zur Freiwilligen Feuerwehr. So gewinnt diese jedes Jahr fünf, sechs oder sieben neue Leute dazu." Um diese Lücke zu schließen, wirbt die Jugendfeuerwehr mit zahlreichen Aktionen für sich und ihre Arbeit.

So präsentiert sie sich bei der Frühjahrsstraßenparty, zu der die Werbegemeinschaft am Samstag, 16. April, und am Sonntag, 17. April, in die Innenstadt einlädt. "Wie stehen mit einem Löschfahrzeug auf dem Rathausplatz", sagt Oliver Endlein, der einer der zehn Betreuer der Jugendfeuerwehr ist. "Wir führen Löschübungen vor und informieren über die Jugendfeuerwehr. Vor zwei Jahren waren wir auch auf dem Frühjahrsfest präsent. Anschließend sind mehrere in die Jugendfeuerwehr eingetreten."

Die, die eintreten, bleiben fast immer dabei, so wie Philippe Haarmann. "Mit neun Jahren habe ich hineingeschnuppert", erzählt der neue Sprecher der Jugendfeuerwehr. "Mit zehn bin ich eingetreten. Die Aufgabe ist interessant. Dabei kann man ohne Kameradschaft nicht arbeiten. Feuerwehr ist Teamarbeit. Später will ich einmal Berufsfeuerwehrmann werden."

Der 16-Jährige kommt jeden zweiten Mittwochnachmittag zur Jugendfeuerwache an der Oststraße, um dort die Kleidung der Blauröcke anzulegen: von den schwarzen Sicherheitsschuhen über die blaue Hose und die orangeblaue Jacke bis zum orangen Helm. Dort leistet er mit 20 anderen jungen Feuerwehrleuten Dienst, belädt mit ihnen zum Beispiel Feuerwehrwagen, legt Schläuche oder schließt Armaturen an, bis die Gruppe das Kommando "Wasser marsch" umsetzen kann.

"Die 47 Mitglieder sind in eine Gruppe für Anfänger und eine für Fortgeschrittene eingeteilt", berichtet Betreuer Pierre Brensing. "Die eine Gruppe kommt den einen Mittwoch, die andere den nächsten. Oft teilen wir diese Gruppen in drei Kleingruppen auf."

Neben der Frühjahrsstraßenparty kann die Jugendfeuerwehr beim Kreiszeltlager für ihre Arbeit werben. Am Ende der Sommerferien, vom 17. bis 21. August, reisen 300 Jugendfeuerwehrleute aus dem Kreis nach Kamp-Lintfort, um auf dem Sportplatz neben der Glückaufhalle zu zelten und miteinander tolle Tage zu verbringen. "Jedes Jahr wechselt das Kreiszeltlager seinen Ort", sagt Sandra Bonn. "Diesmal ist Kamp-Lintfort an der Reihe. Wir sind für die Koordination zuständig." Wenn die Zelte des Kreiszeltlagers abgebaut sind, steht irgendwann für sie die Aufgabe an, ein Konzept für eine Kinderfeuerwehr zu entwickeln, wie sie es seit gut einem Jahr bereits in Schaephuysen gibt. "Viele Kinder sind heute im offen Ganztag", sagt die Feuerwehrfrau. "Sie sind montags, mittwochs und donnerstags in der Schule. Wenn sie sich in der Grundschule schon bei einem Sportverein anmelden, haben sie keine Zeit mehr, zur Feuerwehr zu gehen. Die Kinderfeuerwehr ist spielerisch. Dazu brauchen wir auch Pädagogen."

Interessenten für die Jugendfeuerwehr können sich bei der Leiterin Sandra Bonn, Telefon 02842 974037 melden. Die jungen Leute treffen sich jeden Mittwoch um 17.30 Uhr an der Jugendfeuerwache an der Oststraße 7, auch in den Ferien. Nur von Mitte Dezember bis Mitte Januar gibt es eine vierwöchige Pause. Neben dem Dienst unternehmen die jungen Blauröcke, von denen ein Drittel Mädchen sind, auch Ausflüge. Einmal im Jahr fahren sie ins Phantasialand.

Im Sommer wird ihnen eine Ferienfreizeit angeboten. Und in der Adventszeit können sie bei einer Weihnachtsfeier dabei sein.

(got)
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