Kamp-Lintfort Heinz-Dieter Krausner ist Stadtkönig

Kamp-Lintfort · Der 67-jährige Zahntechniker holte mit dem 334. Schuss den Vogel von der Stange. Er ist der zweite Eintrachtschütze, der diesen Titel errang. 200 Schützen verfolgten das spannende Schießen auf dem Prinzenplatz.

 Das Stadtschützenfest begann am Samstag mit drei Bollerschüssen vor dem Einkaufszentrum. Vor dort zogen die Schützen zum Prinzenplatz.

Das Stadtschützenfest begann am Samstag mit drei Bollerschüssen vor dem Einkaufszentrum. Vor dort zogen die Schützen zum Prinzenplatz.

Foto: K. Dieker

"Alle wollen den Vogel von der Stange holen, ich auch." Heinz-Dieter Krausner stand die Freude ins Gesicht geschrieben, nachdem er mit dem 334. Schuss den Vogel von der Stange geholt hatte. Die Schützen des Schützenvereins Eintracht Altfeld-Saalhoff waren die Ersten, die laut jubelten, als der 67-jährige Zahntechniker im Ruhestand den Treffer gelandet hatte und Stadtschützenkönig geworden war. "Er hat den zweiten Titel für meinen Verein gesichert", freute sich Willi Gelen als Vorsitzender der Eintrachtschützen, der gleichzeitig Vorsitzender der Initiative Stadtschützenfest ist. Er gehörte zu den ersten Gratulanten, wie Ehefrau Ursula Krausner und Bürgermeister Ralf Borkenhäuser.

Der neue Stadtschützenkönig bekam das Silber von Agnes Brugmann umgehängt, die 2016 mit dem 299. Schuss den Vogel abgeschossen hatte. Sie war die Erste gewesen, die dieses Silber aus den Händen einer Königin, Ingrid Pittgens, erhalten hatte. Schließlich war das Stadtschützenfest von 1988 bis 2001 reine Männersache, da Frauen noch nicht Königin einer Bruderschaft oder eines Schützenvereins werden konnten. Dies änderte sich in Kamp-Lintfort 2002, als Renate Dormann von der St.-Bernhardus-Bruderschaft Rossenray erste Königin eines Vereins wurde und sich sofort den Titel der Stadtschützenkönigin sicherte. Nach ihr holten vier weitere Schützinnen die Königswürde. Dabei gingen sie beim 30. Stadtschützenfestes leer aus. Sie gewannen nur einen Preis. Die scheidende Stadtschützenkönigin Agnes Brugmann zerlegte mit dem 17. Bolzen der Armbrust den Kopf. Nach ihr schoss André Schliffke vom Schützenverein Freischütz Kamperbruch mit dem 80. Schuss den rechten Flügel ab und Hans-Dieter Pattberg vom Bürgerschützenverein Eintracht Bönninghardt-Vierquartieren mit dem 137. den linken.

Jogi Caragiovanis von der St.-Josef-Schützenbruderschaft Kloster Kamp, der Königin Susanne op de Hipt vertrat, holte mit dem 143. Schuss die linke Kralle herunter, Johannes Verhülsdonk von der St.-Johannes-Nepomuk-Bruderschaft Alt-Lintfort mit dem 161. die rechte. Mit dem 203. Schuss zertrümmerte Heinz-Dieter Krausner, der spätere Stadtkönig, den Schweif. Nur Kaiser Adolf Dormann von der St.-Bernhardus-Bruderschaft Rossenray, König Christian van Rennings von der St.-Michael-Bruderschaft Saalhoff und Königin Monika Schmidt von der St.-Sebastianus-Bruderschaft Camperbruch gewannen keine Preise. 200 Schützen und Interessierte hatten das spannende Schießen verfolgt, das eine Stunde länger als im vergangenen Jahr dauerte. Als kurz nach 18.30 Uhr der Vogel gefallen war, endete es mit drei Böllerschüssen, einem Fahnenschwenken und der Silberübergabe. Ebenfalls mit drei Böllerschüssen hatte es fünf Stunde zuvor am Verkehrspavillon vor dem Einkaufszentrum EK 3 begonnen. Von dort waren die Schützen über die Fußgängerzone der Moerser Straße zum Prinzenplatz gezogen. Begleitet worden waren sie vom Spielmannszug St. Victor Xanten. Auf dem Prinzenplatz bot die Rossenrayer Bruderschaft wieder ein Laserschießen an. "Das Besondere am Stadtschützenfest ist, dass sowohl die christlichen Bruderschaften als auch die weltlichen Schützenvereine gemeinsam die Stadtkönigswürde ausschießen", sagte Willi Gelen zum 30. Geburtstag des Stadtschützenfestes.

(got)
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