Kamp-Lintfort Grüne wählen ein neues Führungsduo

Kamp-Lintfort · Stefano Heitmann hat eine führende Position im Ortverein der Grünen übernommen: Er bildet gemeinsam mit Sibylle Skrzypczak die neue Doppelspitze der Partei. Jürgen Bachmann hatte sein Amt zur Verfügung gestellt.

 Sie bilden die Doppelspitze im Ortsverband der Grünen: Sibylle Skrzypczak und Stefano Heitmann wollen als Vorsitzende des Ortsverbandes dafür sorgen, das grüne Themen in Kamp-Lintfort präsent sind.

Sie bilden die Doppelspitze im Ortsverband der Grünen: Sibylle Skrzypczak und Stefano Heitmann wollen als Vorsitzende des Ortsverbandes dafür sorgen, das grüne Themen in Kamp-Lintfort präsent sind.

Foto: Klaus Dieker

Stefano Heitmann ist der Neue in der Doppelspitze des Ortsverbands der Grünen: Ein unbeschriebenes Blatt ist der 36-jährige Zollbeamte, der gemeinsam mit Sibylle Skrzypczak den Parteivorsitz bildet, aber nicht: Viele Kamp-Lintforter haben ihn schon als engagierten Mitstreiter für die Landesgartenschau 2020 kennengelernt. Da brachte er sich in die Arbeitsgruppe ein, die den Tag der Offenen Gärten 2015 ins Leben gerufen hatte.

Für die Grünen sitzt er als sachkundiger Bürger im Ausschuss für Senioren und Soziales, und die Vorstandsarbeit hat er im Ortsverein der Partei als Beisitzer bereits kennengelernt. Dass die Grünen ihn als Nachfolger von Jürgen Bachmann wählten, der sein Amt zur Verfügung gestellt hatte, hat viel mit seinem persönlichen Engagement zu tun: "Er hat mit seinem Einsatz in der Diskussion um den Kreishaushalt den Hut für die Position selbst in den Ring geworfen", lobt Sibylle Skrzypczak, die bereits auf mehrere Amtszeiten als Vorsitzende zurückblicken kann.

Heitmann habe sich eigeninitiativ dem Thema gewidmet. "Die Sparvorschläge im Kreis trafen unsere Kernkompetenzen: Bildung, Kultur, aber auch Einrichtungen wie Frauen helfen Frauen", sagt er. Heitmann habe im Kreis nicht nur die Initiative ergriffen, sie sei am Ende sehr erfolgreich gewesen. "Seine Bedenken fanden Gehör", sagt Sibylle Skrzypczak. Heitmann fügt hinzu: "Dass gespart werden muss, ist allen klar. Wir finden aber, dass die Gewichtung eine ganz andere sein sollte, und wollen andere Schwerpunkte setzen", erklärt er. "Das war Fleißarbeit", betont seine Parteikollegin nicht ohne Stolz. "Er hat dafür den ganzen Kreis-Haushalt durchforstet."

Skrzypczak und Heitmann sind sich einig, dass die wichtigen grünen Themen auch weiterhin durch Präsenz in der Öffentlichkeit dem Bürger näher gebracht werden müssen. Sibylle Skrzypczak arbeitet im Rechnungsprüfungsamt der Stadt Mülheim. Die Finanzen gehören damit zu ihren Kernkompetenzen. In einem so kleinen Ortsverband wie dem Kamp-Lintforter, sagt sie, würden die Aufgaben aber auf alle Schultern verteilt. "Die Personen im Ortsverband und in der Fraktion sind bei uns dieselben."

Ein wichtiges Thema, an dem der Ortsverband dran bleiben möchte, ist die Verkehrssituation an der Saalhoffer Straße im Bereich Niersenbruch und Vierquartieren. Die Grünen hatten sich bereits vor einigen Zeit darum bemüht, eine Geschwindigkeitsbegrenzung durchzusetzen. "Straßen NRW sieht dort bislang leider keinen Gefährdungspunkt - obwohl sich dort Schulen sind und die Kinder die stark befahrene Straße überqueren müssen", betont Stefano Heitmann und will nicht locker lassen: "Wir sind weiter im Gespräch mit den Schulen und hoffen, dass eine anstehende Gesetzesinitiative des Bundes uns neuen Schub geben wird." Er plant, erneut mit Straßen NRW Kontakt aufzunehmen. Weitere Themen im Ortsverband sind der Umgang mit den kontaminierten Böden auf dem Zechengelände und die anstehende Diskussion über den Etat. "Ich kann Ihnen sagen, dass unsere Schmerzgrenze unter den Vorschlägen des Kämmerers liegt", betont Sibylle Skrzypczak. Ein grünes Thema wäre ja eigentlich auch die Landesgartenschau: "Die Bürgerbeteiligung ist aber so groß, dass wir als Partei gerne in die zweite Reihe zurücktreten, uns bei den Aktionen beteiligen und dort unterstützen, wo wir helfen können", so Heitmann. Grüne Hoffnung: "Vielleicht entscheidet sich ja der eine oder andere Bürger dafür, sich auch politisch zu engagieren und bei uns Mitglied zu werden", sagen Skrzypczak und Heitmann. Denn der Nachwuchs fehlt: Der Ortsverband der Grünen hat aktuell 24 Mitglieder.

(RP)
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