Kamp-Lintfort Gärten öffnen wieder ihre Pforten

Kamp-Lintfort · Für 7. und 8. Juli lädt eine Laga-Arbeitsgruppe in grüne Kleinode ein. Interessierte Gartenbesitzer können sich melden.

 Stefano Heitmann und Angelika Sturmeit in Heitmanns Garten an der Saalhoffer Straße.

Stefano Heitmann und Angelika Sturmeit in Heitmanns Garten an der Saalhoffer Straße.

Foto: Christoph Reichwein

Gerade erwachen bei den Heitmanns die Stauden aus dem Winterschlaf. Im Kamp-Lintforter Garten machen sich die Pfingstrosen mit ersten Austrieben bemerkbar, während die Osterglocken schon ihre Blütezeit überschritten haben. Zum wiederholten Mal laden Stefano Heitmann und seine Frau Kathrin wie auch seine Eltern in ihren 1200 Quadratmeter großen privaten Garten an der Saalhoffer Straße 40 ein.

Ein klassischer Bauerngarten mit Kreuzwegen und Rondell entsteht und wird in dieser Saison um einige Elemente reicher sein. "Als wir vor vier Jahren hier eingezogen sind, haben wir den Garten neu angelegt", erzählt der 38-Jährige über die Entstehung. Zusammen mit seiner Frau, einer Landschaftsarchitektin, schloss er sich damals im Rahmen der Landesgartenschau 2020 dem Förderverein an.

Die Arbeitsgemeinschaft hat die Privatgärten im Fokus. "Wir wurden von den anderen bestärkt, unseren Garten zu öffnen, auch wenn es wenig zu sehen gab", erinnert sich Heitmann. Aber das sei eben der Reiz der verschiedenen Gärten, meint dazu Angelika Sturmeit, die sich um die Öffentlichkeitsarbeit kümmert und wieder einen informativen Flyer zu den Gartenstandorten entwickeln wird. "Gerade das Anlegen eines solchen Gartens, das Nichtfertige, interessiert die Besucher und macht zudem Mut."

An der Saalhofer Straße ist neben der Gestaltung der Aspekt Barrierefreiheit wichtig. "Wir bieten unseren Besuchern einen Zwei-Generationen-Garten an", sagt Heitmann. "Meine Eltern, mit denen wir uns den Garten teilen, werden von der Erreichbarkeit der verschiedenen Hochbeete profitieren", sagt Heitmann, der auch Imker ist.

Das Bücken, das mit zunehmenden Jahren schwieriger wird, entfällt dank komfortabler Höhe der verschiedenen Beetflächen. Sie säumen den Rand des Bauerngartens und bieten neuen und alten Nutzpflanzen wie auch Kräutern das Ambiente. Von dort aus kann der Besucher in die junge Streuobstwiese gehen mit Raritäten wie dem Edelborsdorfer-Apfelbaum. Erstmals wurde die Apfelsorte im 12. Jahrhundert erwähnt und gehört vermutlich zu den ältesten ihrer Gattung.

Bereits zum vierten Mal öffnen sich die privaten Gärten, um in ihrer Vielfalt die Besucher zu beeindrucken. Am Wochenende, 7./8. Juli, werden sich Gartenfreunde in Kolonnen, oftmals mit den Rädern, zu den verschiedenen Gärten auf den Weg machen. "Wir haben richtig tolle Schätze in unserer Stadt. Kleine Gärten, Nutzgärten wie auch Schrebergärten", weiß Sturmeit. Hinzu kommen Besonderheiten, wie beispielsweise biozertifizierte Vorgärten mit entsprechenden Bodenqualitäten.

Allein im vergangenen Jahr entdeckten an einem Wochenende über 3000 Gartenfreunde aus dem Ruhrgebiet und den Niederlanden diese Kleinode. Dabei entwickelte sich ein munterer Austausch unter Gleichgesinnten im Garten begeisterten Kamp-Lintfort. Vor allem bei den männlichen Besuchern konzentrierte sich das Gespräch auf die Raffinessen beim Bau von Hochbeeten, so Heitmann. Mancher Gartenbesitzer ist zugleich bei Aktionen wie der "Offene Gartenpforte" engagiert.

Gesucht werden derzeit noch Gartenbesitzer, die sich an der Aktion beteiligen und ihren Garten öffnen.

Infos unter 02842 912 277 oder www.foerderverein-laga2020.de

(sabi)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort