Kamp-Lintfort Feuerwehrmann seit 50 Jahren

Kamp-Lintfort · Jürgen Deselaers ist ein Urgestein bei der Freiwilligen Feuerwehr in Kamp-Lintfort. Heute engagiert er sich für die Jugendfeuerwehr.

 Gruppenfoto mit Enkelin: Die Freiwillige Feuerwehr ehrte Jürgen Deselaers (links) für seinen langjährigen Einsatz.

Gruppenfoto mit Enkelin: Die Freiwillige Feuerwehr ehrte Jürgen Deselaers (links) für seinen langjährigen Einsatz.

Foto: Stadt Kamp-Lintfort

"Jede Firma wäre sicherlich froh, wenn ihre Mitarbeiter eine solche lange Zugehörigkeit aufweisen würden", lobte Feuerwehrchef Michael Rademacher den Jubilar Jürgen "Desi" Deselaers, der in den vergangenen Tagen sein 50-jähriges Jubiläum als freiwilliger Feuerwehrmann bei der Feuerwehr Kamp-Lintfort feierte. Er gehört zu den Urgesteinen der freiwilligen Kamp-Lintforter Feuerwehr. Als "Desi" bei einer Versammlung der Löscheinheit Kamp und des Löschzuges Stadtmitte zu seiner Ehrung aufgerufen wurde, ertönte lang anhaltender Applaus. "Ich habe mich sehr über die Auszeichnung des Feuerwehrverbandes gefreut", erzählt der waschechte Kamper, der am 24. Mai 1949 in seiner Heimatgemeinde geboren wurde, und sich heute aktiv für die Jugendarbeit bei der Feuerwehr einsetzt. Den Weg zur Feuerwehr fand er selbst, als er bei einer Übung durch den damaligen Wehrführer Schmidt angesprochen wurde. Dass er sein Hobby zeitweise zum Beruf machen würde, Deselaers war lange Zeit Werkfeuerwehrmann bei der Duisburger Kupferhütte, konnte zu dem Zeitpunkt noch keiner ahnen. "Ich habe bei der Reichel-Textilfabrik in Rheinberg gelernt und 1972 zur Kupferhütte gewechselt. Damals wurde ich angesprochen und habe spontan zugesagt", erinnert sich der Feuerwehrmann, für den jeder Einsatz einer zu viel ist, an seine Anfangszeit.

Nach einer beruflichen Veränderung arbeitete er beim Kamp-Lintforter Kaufhof, später wechselte Deselaers zum Krefelder Kaufhof und brachte es dort zum stellvertretenden Abteilungsleiter. Der Feuerwehr blieb er trotzdem erhalten. Dazu trugen auch die regelmäßigen Lehrgänge im Kreis Wesel und ebenso die Führungslehrgänge an der Landesfeuerwehrschule bei, die seinen ausgeprägten Kameradschafts- und Teamgeist stärkten. "Ohne die Kameradschaft geht es nicht. In lebensbedrohlichen Situationen muss man sich aufeinander verlassen können, aber trotzdem Mensch bleiben", sagt Jürgen Deselaers, der in seiner Karriere manchen schlimmen Einsatz mit abgearbeitet hat. Von 1989 bis 2001 leitete der Ur-Kamper die Löscheinheit Kamp. Nachdem die Dienstabende der Löschzüge neu organisiert wurden, kam es aufgrund der berufsbedingten Schichtzeiten zu Überschneidungen mit den Übungsabenden.

Daraufhin wechselte er zum Löschzug Stadtmitte, den er von 2006 an als Zugführer bis 2011 prägte. Von 1997 bis 2005 bekleidete Deselaers das Amt des stellvertretenden Wehrleiters, als er mit seinem langjährigen Weggefährten Karl-Heinz Wangler die Gesamtwehr neu strukturierte. Zudem arbeitete er von 1985 bis 2010 in der Technischen Einsatzleitung des Kreises Wesel mit. 1992 wurde Deselaers mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen in Silber ausgezeichnet, 2005 mit dem Ehrenzeichen in Gold. 2009 erhielt er den Ehrenring der Stadt Kamp-Lintfort.

"Als ich am 24. Mai 2013 mit Erreichen des 64. Lebensjahres vom aktiven Dienst in die Ehrenabteilung überstellt wurde, war für mich klar, dass ich mich für die Jungen und Mädchen in der Jugendfeuerwehr engagieren möchte", sagte Deselaers. Für die hauptamtlich Jugendfeuerwehrwartin Sandra Bonn war Deselaers gerade in der Anfangszeit eine große Hilfe und Stütze. Auch bei der Jugendarbeit zeigte sich sein großes Organisationstalent.

(RP)
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