Kamp-Lintfort Eine fotografierte Hommage: "Fritzen Henn für Anne Wand"

Kamp-Lintfort · Frank Reinert begleitet mit seiner Kamera den Rückbau des Bergwerks West in Kamp-Lintfort. Die Bilder sind in der Mediathek zu sehen.

 Frank Reiner ist eigentlich Musikproduzent. Seit seiner Kindheit ist er aber begeisterter Fotograf. In der Mediathek zeigt er seine zweite Ausstellung.

Frank Reiner ist eigentlich Musikproduzent. Seit seiner Kindheit ist er aber begeisterter Fotograf. In der Mediathek zeigt er seine zweite Ausstellung.

Foto: kdi

"Fritzen Henn für Anne Wand", so heißt eine interessante Fotoausstellung, die seit gestern in der Mediathek zu sehen ist. "Fritzen Henn" ist der von vielen Kamp-Lintfortern noch immer liebevoll verwendete Spitzname der 2012 geschlossenen Zeche "Friedrich Heinrich", und die Titelergänzung "für Anne Wand" soll einfach nur witzig ausdrücken, wo der Fotograf Frank Reinert seine 23 in der Ausstellung gezeigten Fotos gerne hängen sehen würde, nämlich "anne Wand".

Und das am liebsten bei Leuten, die ein Auge für die besondere Schönheit alter Zechenanlagen haben. Er selber hat dieses Auge schon lange, ist er doch als kleiner, 1963 in Kamp-Lintfort geborener Junge "mehr als tausend Mal" mit der Mutter zu seiner damals "jenseits der Friedrich-Heinrich-Zeche wohnenden Großmutter gewandert".

Eine Erinnerung, die allerdings erst so richtig wiederkam, nachdem er nach einem kurzen Gestaltungsstudium an der Bergischen Uni Wuppertal, einer erfolgreichen Karriere als Musiker und Komponist, sowie als Betreiber eines eigenen Tonstudios vor fünf Jahren nach Kamp-Lintfort zurückkehrte. Auch fotografiert hatte er eigentlich schon immer gerne, doch eher als Hobby. Mit der Anschaffung einer richtig guten Kameraausrüstung vor anderthalb Jahren beschloss er dann, der inzwischen schon ziemlich im Abbau befindlichen Kamp-Lintforter Zeche seine besondere fotografische Aufmerksamkeit zu widmen. Mit Erfolg, denn seine dabei entstandenen Bilder fanden das Interesse des ehemaligen Zechenelektrikers Peter Wylenzek. Der hatte nach der Schließung von "Friedrich Heinrich" zunächst weiterhin als Immobilien-Koordinator bei der RAG gearbeitet und dann nach seiner Pensionierung vorgeschlagen, die zukünftigen Abbauphasen der Kamp-Lintforter und anderer RAG-Zechen fotografisch fest zu halten. Dabei war er auf der Suche nach dafür geeigneten Fotografen auf Frank Reinert gestoßen. "Ich bekam damals die Erlaubnis, für das Projekt fünf von mir ausgewählte Fotografen auf das schon im Rückbau befindliche Zechengelände zu lassen." Inzwischen fotografiert Frank Reinert den Rückbau in unregelmäßigen Abständen auch für die zukünftige Nutzung des Geländes als Teil der 2020 in Kamp-Lintfort geplanten Landesgartenschau, und ein Buch mit seinen Zechenfotos ist ebenfalls schon angedacht.

Die Fotoausstellung "Fritzen Henn für Anne Wand" von Frank Reinert ist bis zum 30. Januar in der Kamp-Lintforter Mediathek, Freiherr-von-Stein-Straße 26, zu besichtigen.

(lang)
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