Kamp-Lintfort Eine beschauliche Landpartie zu den Höfen Kamp-Lintforts

Kamp-Lintfort · Die Radtour der Stadt führte zum Brambuschhof und zum Betrieb von Theo Zerbe, der an der Grenze von Saalhoff und Millingen liegt.

 Die geführte Radtour zu den landwirtschaftlichen Höfen und den historischen Sehenswürdigkeiten, startete am Rathaus.

Die geführte Radtour zu den landwirtschaftlichen Höfen und den historischen Sehenswürdigkeiten, startete am Rathaus.

Foto: Marcus Koopmann

An ihren ersten Arbeitstag bei der Stadt Kamp-Lintfort erinnert sich Sonja Kadesreuther noch genau. "Das war im Frühjahr letzten Jahres", erzählt die Mitarbeiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung und Tourismus.

"Die Kollegen hatten mir schon einige Emails zugestellt, die ich bearbeiten sollte." Eine der ersten elektronischen Briefe, die sie öffnete, war einer von Heinz Ermen. Der Landwirt aus Altfeld, der mit seiner Frau Waltraud ein Gästehaus betreibt, schlug vor, Fahrradtouren zu den Bauernhöfen anzubieten. Schnell fand Sonja Kadesreuther einen Namen: "Kamp-Lintforter Landpartie - Geführte Radtouren ins Ländliche". Im Juni vergangenen Jahres startete die erste Landpartie, am Freitag letzter Woche die sechste. Bei der ersten Tour fuhren die Radler zum Hof von Günther Wanitschke in Saalhoff, dem Vorsitzenden der Ortsbauernschaft. "Durch die Touren gibt es eine direkte Kommunikation zwischen Verbrauchern und Landwirten", sieht der Landwirt die Landpartien als positiv an, damit Kamp-Lintforter den Alltag und die Probleme der Landwirte vor Ort miterleben können. Direkt unterstützt die Ortsbauernschaft die Touren nicht, aber indirekt. Die Landwirte, die ihr angehören, sagen zu, wenn sie von Heinz Ermen angerufen werden, ob sie einmal angefahren werden sollen.

Dann setzt sich Sonja Kadesreuther mit den Landwirten in Verbindung, von denen die Radler meistens zwei pro Landpartie anfahren. Sie entwickelt mit dem Allgemeinen Deutschen Fahrradclub die Strecken, die zwischen 20 und 25 Kilometer lang sind. "Wir haben zwar den Ruf, schnell unterwegs zu sein", berichtet Ralph Grützmacher als Sprecher der ADFC-Gruppe. "Aber wir fahren gemütlich, je nach Gruppe um die 15 Stundenkilometer." Er begleitet die Gruppen mit den ADFC-Mitgliedern Elmar Begerau und Heinz Engels, wobei immer einer am Anfang mit gelber Warnweste vorausfährt und einer hinterher. Meist fahren zwischen 20 und 25 Radler mit. Bisher "erradelten" die Mitfahrer den Hof Anhamm in Hoerstgen, auf dem Milch erzeugt wird. Sie schauten sich die Hoerstgener Kirche an und hörten dem Spiel auf der ältesten Orgel am Niederrhein zu. Dann besuchten sie den ehemaligen Bauernhof von Peter Stapper auf dem Kamper Berg. "Auch Sehenswürdigkeiten gehören zum Programm, genauso wie die schöne Landschaft", sagt Kadesreuther mit Blick auf die "Hofkult(o)ur" in Neukirchen-Vluyn. Bei der Tour am letzten Freitag ging es zum Bramboschhof an der Leucht, wo sie den Riverside Hof mit seinen Mustangs von Konstanze Riemann gezeigt bekamen. Dann radelten sie zum Hof von Theo Zerbe, der an der Grenze von Saalhoff und Millingen liegt. Mit seiner Familie hält er 200 Milchkühe und zieht Kälber groß. Insgesamt traten 28 Radler in die Pedalen. "Das ist die Obergrenze", sagt Kadesreuther. Die nächste Landpartie führt am 26. August zum Biolandhof Frohnenbruch in Hoerstgen und zum Bienenhaus am Alten Garten. Die Teilnahme kostet fünf Euro, 02842 912452.

(got)
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