Kamp-Lintfort Ein Tiergehege für die Landesgartenschau

Kamp-Lintfort · Im Süden des neuen Zechenparkes entsteht bis zur Landesgartenschau 2020 auf 1,5 Hektar ein erlebnispädagogisches Zentrum mit einem großen Tiergehege. Die Ideengeber sind Stephanie und Reiner Winkendick.

 Stephanie und Reiner Winkendick gaben den Anstoß für das erlebnispädagogische Zentrum im Zechenpark. Sie wollen es auch betreiben.

Stephanie und Reiner Winkendick gaben den Anstoß für das erlebnispädagogische Zentrum im Zechenpark. Sie wollen es auch betreiben.

Foto: Klaus Dieker

Das Betreiberkonzept steht, die Fördermittel sind bewilligt, und der beste Architektenentwurf fürs Zentrum ist ebenso gefunden. Stephanie und Reiner Winkendick freuen sich, dass sie mit ihrer Idee für ein erlebnispädagogisches Zentrum auf dem ehemaligen Zechengelände die Verantwortlichen der Laga-GmbH begeistern konnten. Alpakas, Lamas, Ponys, Wollschweine, Frettchen Ziegen, Schafe, Meerschweine, Kaninchen, Hühner und Erdmännchen sollen das 1,5 Hektar große Areal zu einem attraktiven Ausflugsziel für Familien machen. Bei einem Tiergehege soll es aber nicht bleiben. Das Zentrum soll "grünes Klassenzimmer", außerschulischer Lernort und Treffpunkt für Familien werden, an dem sie Kindergeburtstage feiern können. "Wir stellen uns eine Kombination aus Tierpark, tiergestützter Pädagogik und therapeutischen Angeboten vor", betont das Ehepaar.

Stephanie und Reiner Winkendick, die das erlebnispädagogische Zentrum nach der Landesgartenschau weiter betreiben wollen, bringen die notwendige Erfahrung mit. Stephanie Winkendick ist promovierte Biologin und arbeitet in der Naturerlebnisschule des Tiergeheges im Oberhausener Kaisergarten. Ehemann Reiner leitet einen Zoo-Gartenbau und Pflanzenhandel, der sich auf den Bedarf von zoologischen Gärten, Tier- und Wildparks spezialisiert hat. Das Ehepaar gehört dem Verband der deutschen Zoologischen Gärten an. Als Konkurrenz zu Zoos verstehen die Winkendicks das Zentrum nicht. "Der Kontakt zu den Tieren soll im Vordergrund stehen. Die Kinder können die Hühner und Ponys streicheln, einen Tag als Tierpfleger erleben oder den Ziegen-Führerschein machen. Es geht uns darum, Nachhaltigkeit zu schaffen, mehr Verantwortungsbewusstsein für die Natur und Umweltbewusstsein aufzubauen", sagt Stephanie Winkendick. Geplant ist eine auf 200 Quadratmetern begehbare Erdmännchen-Anlage. Das Erdmännchen ist schließlich das Maskottchen der Landesgartenschau in Kamp-Lintfort. Die Federführung liegt zurzeit bei der Laga-GmbH, der Aufsichtsrat hatte einstimmig grünes Licht für das Vorhaben gegeben. "Wir haben aber eine beratende Stimme", berichten die Winkendicks. So beantragte die Gesellschaft die für die Realisierung notwendigen Fördermittel beim Land. "Sie sind bereits bewilligt", freut sich Stephanie Winkendick.

Auch der Architektenwettbewerb ist abgeschlossen, der beste Entwurf gefunden. "Es ist ein Entwurf, mit dem wir als Nutzer sehr gut arbeiten können", sagt Reiner Winkendick. Auf dem 1,5 Hektar großen Gelände sollen eine Scheune, ein Spielplatz und eine Festwiese entstehen, die für naturnahe und lebendige Spiel-, Erlebnis- und Erholungsmöglichkeiten sorgen. Das von dem Büro "Modularbeat" entworfene Gebäude wird an der Ringstraße gebaut.

Das multifunktionale Haus soll Platz für Seminarräume, Gastronomie und einem Shop bieten. Es wird außerdem ein Bereich für die Tierpfleger mit Umkleideräumen, eine Werkstatt und eine Futterküche eingerichtet. In dem Gebäude können Fachtagungen stattfinden. Stephanie Winkendick kann sich auch sehr gut eine Kooperation mit der Hochschule Rhein-Waal vorstellen, die im neuen Zechenpark ein Green Fablab etablieren möchte. Reiner Winkendick, der gebürtiger Kamp-Lintforter ist, und seine Ehefrau wollen sich mit ihrer Initiative in der Stadt einbringen. "Die Landesgartenschau ist für Kamp-Lintfort eine große Chance", betonen sie.

Das Ehepaar arbeitet zurzeit an einem Sponsorenkonzept, um das Zentrum später eigenwirtschaftlich betreiben zu können. "Uns sind schon Meerschweinchen und Esel versprochen worden", erzählt Stephanie Winkendick. Wer das Projekt fördern möchte, kann sich per E-Mail unter winkendick@online.de an das Ehepaar wenden. Baubeginn und Fertigstellung des erlebnispädagogischen Zentrums sind für das Jahr 2019 geplant.

(RP)
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