Kamp-Lintfort Die "Alte Schule" in Hoerstgen richtet eine dritte Kita-Gruppe ein

Kamp-Lintfort · Elterninitiativ-Kita und Stadt haben mit Landesmitteln an der Molkereistraße eine weitere Gruppe für zwölf Kinder eingerichtet. Gruppenraum, Kinder-Mensa und Sanitäranlage wurden renoviert.

 Nicole Wamers (Mitte) führte gestern Jugenddezernent Christoph Müllmann durch die renovierten Räume der neuen Biber-Gruppe.

Nicole Wamers (Mitte) führte gestern Jugenddezernent Christoph Müllmann durch die renovierten Räume der neuen Biber-Gruppe.

Foto: Crei

Die Elterninitiative, die vor drei Jahren die inklusive Kindertagesstätte "Alte Schule" in Hoerstgen gründete, erobert sich das Gebäude an der Molkereistraße 22 Raum für Raum. Nachdem die Kita zunächst mit zwei Gruppen ins Erdgeschoss eingezogen war, wurden zum Start des neuen Kindergartenjahres weitere Räume in der ersten Etage für eine dritte Gruppe renoviert und aufgehübscht. Die Stadt, die aktuell einer gestiegenen Nachfrage nach Kita-Plätzen gegenübersteht, hatte angefragt, ob sich die Elterninitiative die Öffnung einer dritten Gruppe vorstellen könnte.

Die Kita "Alte Schule" Hoerstgen hat ihren Sitz in der früheren heilpädagogischen Kindertagesstätte des Kreises Wesel. Vor etwa drei Jahren hatte sich eine Gruppe von acht Frauen und Männern zusammengeschlossen, die die Schließung der Kindertagesstätte durch den Kreis Wesel nicht hinnehmen wollte. Sie machten sich für die Einrichtung einer Kita mit inklusivem Schwerpunkt bei Stadt und Land stark.

"Die Tatsache, dass die Stadt uns nur zwei Jahre nach der Eröffnung gefragt hat, ob wir eine dritte Gruppe einrichten würden, hat uns für viele Mühen entschädigt, die die ehrenamtliche Vorstandsarbeit in einer Elterninitiativ-Kita mit sich bringt, und uns in unserer Arbeit bestärkt", erklärte Birgit Hartmann begeistert. Sie gehört mit Nicole Wamers und Ellen Grieß zum Vorstand. Allein mit Gründung der rein inklusiven Kindertagesstätte sei für sie schon eine Vision wahr geworden, freut sich Hartmann. Damit die neue "Biber"-Gruppe ihre Räume in der ersten Etage in Beschlag nehmen kann, wurden diese in den vergangenen Wochen kräftig renoviert und für die Kinder hergerichtet. Die Handwerker verlegten in den Räumen moderne Bodenbelege und installierten neue Decken. Die Wände und Türen wurden in frischen Farben gestrichten. Und die Heizungen bekamen neue Verkleidungen. "Wir haben eine Kinder-Mensa eingerichtet", berichtet Birgit Hartmann.

Die früheren Therapieräume wurden saniert. Sie werden künftig als Bewegungsräume genutzt. "Außerdem wurde der Sanitärbereich im Obergeschoss erneuert und barrierefrei gestaltet", erläuterte Christiane Tielsch, Projektleiterin des Gebäudemanagements der Stadtverwaltung. Die Kosten für die Sanierung und Einrichtung belaufen sich auf etwa 150.000 Euro. "Für den überwiegenden Teil der Kosten haben wir eine Landesförderung erhalten", betonte gestern Jugenddezernent Christoph Müllmann bei einer Besichtigung der Kita. "Eine derart günstige Landesförderung würden wir uns auch bei den Neubauprojekten im Niersenbruch und im Schirrhoff auf dem ehemaligen Zechengelände wünschen", erklärte er in einer Pressemitteilung.

Die Biber-Gruppe besuchen zurzeit zwölf Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren. Der Vorstand der Elterninitiativ-Kita geht davon aus, dass im Juli 2018 insgesamt 44 Kinder die Kita in Hoerstgen besuchen werden, darunter 15 Kinder mit einem Förderbedarf. "Wir wollen inklusive Schwerpunkt-Kita sein", betont Nicole Wamers. Das Gebäude möchte die Elterninitiativ-Kita gerne weiter modernisieren: "Die Eingangshalle müsste schöner - und vor allem schallgedämpft werden", sagt Birgit Hartmann.

(RP)
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