Kamp-Lintfort Das Schalthaus der Zeche ist illuminiert

Kamp-Lintfort · Projekt gelungen: Seit gestern Abend funkeln bunte Lichter an der Fensterfront des Zechengebäudes an der Friedrich-Heinrich-Allee.

 Die Lichter funkeln in schneller Abfolge über die Fensterfront des Schalthauses und bilden immer neue Formen und Figuren.

Die Lichter funkeln in schneller Abfolge über die Fensterfront des Schalthauses und bilden immer neue Formen und Figuren.

Foto: Klaus Dieker

Dekanin Ingeborg Schramm-Wölk (Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal) könnte gestern Abend den Startschuss für eine erfolgreiche Entwicklung des 40 Hektar großen Zechenareals im Herzen Kamp-Lintforts gegeben haben. Der Auftakt wäre mit der bunten Illumination des einstigen Schalthauses des Bergwerks West zumindest getan. Die Installation, die Professor Karsten Nebe mit seinen Studenten in Monaten der Planung und Vorbereitung realisiert hat, ist eine beeindruckende Kombination aus Licht, modernster Technologie und Kunst.

"Ohne unsere Studenten wäre dies nicht möglich gewesen. Zuletzt haben sie viele Wochenenden auf dem Campus geopfert, um diese Installation zu verwirklichen", betonte Karsten Nebe, Professor für Informatik, bevor die Dekanin den roten Knopf auf dem Laptop drücken durfte und damit das Lichtspiel in Gang setzte. "Kamp-Lintfort leuchtet" heißt das studentische Projekt, das mehr als nur eine Installation ist. Das Backsteingebäude mit seinen 300 Fenstern wird von innen heraus beleuchtet. Dazu wurden Scheinwerfer an die Fenster angebracht, die mit LED ausgestattet sind und das komplette Farbspektrum abdecken. Viel wichtiger ist jedoch die Technik, die sich dahinter verbirgt und von den Studenten entwickelt wurde: "Ich habe gehört, dass Sie spannende Programmier-Sessions hatten", lobte Stadtwerke-Chef Andreas Kaudelka. Das Lichtspiel an der Friedrich-Heinrich-Allee lädt Bürger schon bald zur Interaktion ein. Über Editoren, die man über einen Web-Browser aufrufen kann, kann die Lichtinstallation gesteuert werden. Es gibt außerdem Sensoren, die zum Beispiel Lichtstärke und Geräuschkulisse aufnehmen und so den Rhythmus des Lichtspiels bestimmen. Bis Weihnachten wollen Karsten Nebe und seine Studenten eine Internetseite freischalten, über die alle Bürger selbst als Künstler tätig werden, die illuminierte Fensterfront zum Beispiel mit eigenen Motiven gestalten oder beispielsweise als ein Display für Spiele nutzen können. Nötig ist dazu nur ein Mobilfunkgerät.

Ein Jahr lang soll die Installation den Kamp-Lintfortern in der Dunkelheit leuchten. Geplant sind bis dahin eine Reihe von Aktionen. Für Schüler wird ein Workshop angeboten. Angedacht ist ein Lehrgang, in dem Interessierte lernen, selbst Anwendungen für Spiele zu programmieren. Außerdem ruft die Hochschule zu einem Wettbewerb auf. Gesucht wird der schönste künstlerische Beitrag auf der Fensterfront des Schalthauses, in dem sich bis vor wenigen Monaten noch die elektrischen Anlagen des Bergwerks West befanden. Beispiele gab es bereits gestern. Am besten kam der fröhliche Smiley aus Licht an.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort