Kamp-Lintfort Besondere Betreuung für einen guten Berufsstart

Kamp-Lintfort · Einen guten Start ins Berufsleben - auch für die Jugendlichen, die etwas mehr Betreuung brauchen: Das ist das Ziel der Jugendberufsagentur an der Freiherr-vom-Stein-Straße 20 mitten in der Kamp-Lintforter Innenstadt.

 Renate Gollan, Monika Leiterhoff (vorne) und die Berater (hinten v.l.) Ralf Müller, Michael Niel, Sabrina Günther und Helge Miyamoto.

Renate Gollan, Monika Leiterhoff (vorne) und die Berater (hinten v.l.) Ralf Müller, Michael Niel, Sabrina Günther und Helge Miyamoto.

Foto: kdi

Hier arbeiten seit eineinhalb Jahren vier Institutionen unter einem Dach eng zusammen: Das Jobcenter, die Berufsberatung der Arbeitsagentur, die Stadt Kamp-Lintfort und der SCI Moers. Junge Leute bis 25 Jahre finden hier eine erste Anlaufstelle, wenn es um die Gestaltung ihrer Zukunft geht. Das individuelle Anliegen wird sofort abgeklärt und gemeinsam können die weiteren Schritte besprochen werden. Dabei ist es egal, ob es sich um eine "normale" Berufs- oder Studienberatung handelt, um Hilfe bei Lehrstellensuche und Bewerbung, oder ob sich komplexere Fragestellungen auftun.

Ralf Müller, Sozialpädagoge vom Jugendamt, der unter anderem mit dem Projekt "Jobstart" Unterstützung anbietet, findet die Kamp-Lintforter Lösung perfekt. "Das Tolle ist, dass die jungen Leute hier einen verlässlichen persönlichen Ansprechpartner haben, zu dem sie eine Beziehung aufbauen können. Die klaren Zuständigkeiten, die kurzen Dienstwege und die Möglichkeit, sich in einer Fallkonferenz an einen Tisch zu setzen, sind weitere Vorteile", erklärt Müller. Hier werde nicht nur pflichtgemäß auf bestehende Hilfsangebote verwiesen, sondern die Jugendlichen und gegebenenfalls ihre Eltern werden an die Hand genommen und durch das Behördenlabyrinth geleitet.

Und das ist hier wirklich wörtlich gemeint. Frank Liebert vom SCI bestätigt: "Die Problemlagen sind vielschichtig - viele haben einen schweren Rucksack zu tragen." Mit dem Projekt des Landes NRW "Übergangsberatung Schule- Beruf" und mit dem Modellprojekt "Jugend stärken im Quartier" können diese Jugendlichen aufgefangen werden. Gibt es Stress mit den Eltern und soll eine eigene Wohnung bezogen werden? Ist eine psychosoziale Beratung nötig? Gibt es Probleme mit Drogen oder mit Schulden? Ein Mitarbeiter der Jugendberufsagentur kümmert sich, vermittelt Termine beim Jugendamt, der Wohnungshilfe oder sucht eine berufsvorbereitende Maßnahme aus. Christoph Müllmann, erster Beigeordneter der Stadt, hat eine erste erfolgreiche Bilanz des neuen Ansatzes gezogen. Im vergangenen Jahr habe es 48 Beratungen mit mindestens zwei beteiligten Trägern gegeben, von den drei Viertel in eine sinnvolle Richtung geführt werden konnten.

Am 13. September gibt es einen Tag der offenen Tür in den Räumen an der Freiherr-vom-Stein-Straße. Zu den Öffnungszeiten Montag bis Donnerstag von 8 bis 15.30 und Freitag von 8 bis 12.30 Uhr stehen die Mitarbeiter zur Verfügung.

(rauh)
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