Kamp-Lintfort Barbarafeier im Jeurgens-Haus

Kamp-Lintfort · Der künftige Protektor Gunter Hagen wurde den Mitgliedern vorgestellt.

 Traditionelle Vereinsfahnen der Bergleute waren bei dem ökumenischen Gottesdienst in Kamp-Lintfort zu sehen.

Traditionelle Vereinsfahnen der Bergleute waren bei dem ökumenischen Gottesdienst in Kamp-Lintfort zu sehen.

Foto: Siwe

"Tradition hat bei uns Zukunft." Damit dieses Motto der Barbarafeier der Fördergemeinschaft für Bergmannstradition Linker Niederrhein nicht nur frommer Wunsch bleibt, stellte Vorsitzender Manfred Stratenhoff am Freitagabend Dr. Gunter Hagen als neues Vorstandsmitglied vor. Er ist zukünftig Protektor, wenn er im Januar von der Mitgliederversammlung bestätigt wird, was alle erwarten. Mit 55 Jahren ist er jüngstes Mitglied im Vorstand.

"Protektor ist etwas Altehrwürdiges", sagte Gunter Hagen bei der Barbarafeier im Josef-Jeurgens-Haus, die sich dem ökumenischen Gottesdienst in der der Josefkirche mit 200 Besuchern anschloss. "Als ich vor drei Wochen angerufen wurde, wusste ich noch gar nicht genau, welche Aufgaben der Protektor, also der Beschützer, hat."

Doch der Leiter der RAG-Konzernentwicklung in Herne informierte sich. Zum einen knüpft der Protektor den Kontakt zwischen der Fördergemeinschaft und dem RAG-Konzern sowie der Politik. "Da sitze ich ja an der richtigen Stelle", sagte der promovierte Bergbauingenieur am Freitagabend schmunzelnd. Zum anderen ist der Protektor eine Person, der in den nächsten Jahren eine führende Position in der Fördergemeinschaft übernimmt. Das war schon bei seinem Vorgänger Norbert Ballhaus so. Der einstige Markscheider des Bergwerkes "Friedrich Heinrich - Rheinland" und Moerser Bürgermeister ist heute stellvertretender Vorsitzender der Fördergemeinschaft. So blickte der neue Protektor bei der Barbarafeier schon einmal in die Zukunft. "Zum Jahresende läuft das Bergwerk Auguste-Victoria in Marl aus. Dann sind nur noch die Bergwerke in Bottrop und Ibbenbüren aktiv, die 2018 schließen. Der RAG-Konzern existiert weiter. Er ist unter anderem für die Wasserhaltung und die Bergschadensregulierung zuständig." Er selber werde wohl in den Vorruhestand gehen. "Wenn der Bergbau endet, endet nicht die Tradition", sagte er. "In Sachsen haben Knappenvereine großen Zulauf, nachdem der Bergbau ausgelaufen ist."

(got)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort