Kamp-Lintfort Altes Zechen-Magazin wird Seminargebäude der Hochschule

Kamp-Lintfort · Das Ziel ist gesetzt: Am 31. Juli 2016 soll das Magazingebäude des Bergwerks West der Hochschule Rhein-Waal übergeben werden. Die Dieprahm AG, eine Tochter der Stadt, hatte das Gebäude gekauft. Die Bauarbeiten sind gestartet.

 Projektleiter Thomas Krüger erläutert Bürgermeister Landscheidt, Imst-Geschäftsführer Waldow und Hochschulpräsidentin Heide Naderer die Planungen. Im Hintergrund: Dieter Tenhaeff, Geschäftsführer der Dieprahm AG.

Projektleiter Thomas Krüger erläutert Bürgermeister Landscheidt, Imst-Geschäftsführer Waldow und Hochschulpräsidentin Heide Naderer die Planungen. Im Hintergrund: Dieter Tenhaeff, Geschäftsführer der Dieprahm AG.

Foto: K. Dieker

Die erste Folgenutzung auf dem Bergwerk West steht: Im September hatte die Starterzentrum Dieprahm AG, eine Tochtergesellschaft der Stadt, das unter Denkmalschutz stehende, Anfang des 20. Jahrhunderts errichtete Gebäude an der Friedrich-Heinrich-Allee erworben - mit dem Ziel, der Fakultät Kommunikation und Umwelt der Hochschule Rhein-Waal weitere Räumlichkeiten zur Miete zur Verfügung zu stellen. Die Mietverträge sind bereits geschlossen. Vor zwei Wochen starteten die Umbauarbeiten in dem Backsteingebäude. Dort, wo sich bis Ende 2012 das Magazin der Zeche befand, werden nun weitere barrierefreie Seminarräume für die Hochschule geschaffen. Schon im Wintersemester 2016/17, so der Plan, werden Studenten den Bereich mit neuem Leben erfüllen.

Rund zwei Millionen Euro kostet das Vorhaben. Die Sparkasse Duisburg engagiert sich als finanzierendes Geldinstitut. Gestern besichtigten alle Beteiligten das Industriegebäude, in dem sich früher das "kleine Schraubenlager" befand. "Wobei ,klein' ein wenig untertrieben ist. Die Schrauben waren richtig groß", betonte Projektleiter Thomas Krüger. Anschaulich beschrieb er inmitten des leergeräumten Gebäudes mit seinen nackten Wänden die zukünftige Gestaltung.

Der Eingangsbereich wird zur Friedrich-Heinrich-Allee abgewandten Seite liegen. Drei Ebenen mit einer Fläche von 1800 Quadratmetern werden für die Bedürfnisse der zukünftigen Nutzer hergerichtet. "Das Gebäude energetisch, brandschutztechnisch und barrierefrei saniert - und zwar in enger Abstimmung mit der Denkmalbehörde", erklärte der Projektleiter. "Die massive Außenmauer ist 1 a." Im Erdgeschoss sind ein kreativ gestalteter Entreebereich und ein Aufenthaltsbereich für die Studenten geplant. Die Fenster werden zwar erneuert, aber in dem jetzigen Stil. Auch die sechs Stahlträger in der ersten Etage sollen erhalten bleiben.

Im Obergeschoss entstehen ein großer und drei kleine Seminarräume. Dazu kommen Sanitärbereich und Technikräume. Die historische Fassade wird von außen behutsam gesäubert", betonte Dieter Tenhaef, Geschäftsführer der Dieprahm AG, an der die Stadt 98 Prozent und IMST zwei Prozent der Anteile hält. "Das Gebäude wird dann im Vergleich zu den anderen hervorstechen. Aber so können wir auch ein Zeichen für die weitere Vermarktung setzen. Wir nehmen die Vorreiterrolle für die Entwicklung des Standorts ein.

Die Hochschule, die ihren aktuellen Standort an der Südstraße aufgibt, rückt mit dem Umzug in das ehemalige Magazingebäude näher an den Campus heran. Die Planer stehen im engen Kontakt mit der Hochschule. "Die Zusammenarbeit ist konstruktiv und lösungsorientiert", betont Projektleiter Thomas Krüger. Bis zu 340 Personen werden sich gleichzeitig im Gebäude aufhalten können. Die RAG Montan Immobilien arbeitet derweil weiter an der Vermarktung der denkmalgeschützten Gebäude. Für eines der Fördermaschinengebäude gibt es aktuell einen Interessenten. Das zweite Gebäude aus Richtung City wird als Energiehaus genutzt. In einem weiteren Haus sitzt die RAG Montan Immobilien. "Einzig die Lohnhalle ist leider aufgrund der Raumaufteilung schwierig zu vermarkten. Aber auch das wird uns gelingen", betont Projektleiter Hermann Timmerhaus.

(RP)
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