Kamp-Lintfort 2000 Besucher erleben Klassik und Feuerwerk

Kamp-Lintfort · Picknick, perfektes Wetter, Pyrotechnik - und natürlich klassische Musik: Die Kamper Nacht begeistert die Zuschauer.

 Viele Besucher haben sich kleine Tische mitgebracht, einige sogar Kerzenleuchter.

Viele Besucher haben sich kleine Tische mitgebracht, einige sogar Kerzenleuchter.

Foto: Gerhard Seybert

Zwölf Minuten leuchteten auf den Stufen des Terrassengartens Kaskaden, drehten sich Feuerräder und flogen Raketen in den Himmel. Die Feuerwerkskörper bewegten sich synchron zur Ouvertüre der Oper Semiramide von Gioacchino Rossini. Dann verzog sich langsam der Rauch über dem Kloster, während 2000 Zuschauer klatschten. So ging am späten Samstagabend der musikalische Teil der siebten Kamper Nacht zu Ende.

"Kamp ist der schönste Abräumplatz, den wir bestücken", hatte zuvor Franz Ingmanns berichtet, der zusammen mit Thomas Schmiedeknecht das Erkelenzer Pyrotechnik-Unternehmen Ingmanns und Schmiedeknecht führt. Acht Kilometer Kabel hatten acht Feuertechniker am Freitag und Samstag auf den Terrassenstufen verlegt, um die Feuerwerkskörper passend zur Musik zünden zu können. "Es ist alle zwei Jahre unser schönstes Feuerwerk", meinte Franz Ingmanns.

Dass Kamp mit der Kulisse des Terrassengartens zu den schönsten Feuerwerken am Niederrhein zählt, hat sich mittlerweile herumgesprochen. "Die Kamper Nacht ist ein Selbstläufer und zieht auch Besucher von auswärts", meinte am Samstagabend Andreas Wiesner, Vorstandsmitglieder der Werbegemeinschaft. So hatte es einen Run gegeben, als am Samstagmorgen vor dem ersten Advent 2014 der Kartenvorverkauf im Rathaus begonnen hatte. In der Freiherr-vom-Stein-Straße bildete sich eine lange Schlange zum Rathaus. Nach drei Stunden waren 1300 Karten verkauft, außerdem 300 über das Internet. Die restlichen 400 Karten hatten die sieben Sponsoren erworben.

Die Interessenten kauften die Karten, obwohl sie mit 44 Euro fünf Euro teurer als zwei Jahre zuvor gewesen waren. Dazu konnten sie nicht wissen, wie Mitte August das Wetter ist und welche Musik von den Niederrheinischen Sinfonikern dargeboten wird. Das Wetter spielte mit. Es war sommerlich warm - und das Quecksilber zeigte noch 20 Grad an, als kurz vor 23 Uhr das Feuerwerk abgebrannt war. "Besser kann es nicht sein", meinte Andreas Wiesener. Viele Besucher hatten am Beginn der Kamper Nacht im Terrassengarten Klapptische und Klappstühle aufgebaut, um zum Beispiel mit Käse, Parmaschinken, Oliven, Artischocken und Wein ein italienisches Picknick einzunehmen. Einige stellten dazu sogar silberne Kerzenleuchter auf.

So konnten sie das gut zweistündige Konzert der 50 Niederrheinischen Sinfoniker verfolgen, die diesmal noch etwas besser als vor zwei Jahren eingespielt und eingesungen waren. Sie hörten zunächst Klassiker der italienischen Oper. Dann konnten sie erstmals bei einer Kamper Nacht Filmmusik lauschen, beispielsweise aus "Cinema Pardiso" von Ennio Morricone, "Il Postino" von Luis Bacalov sowie "La Strada" und "Amarcord" von Nino Rota. Außerdem bekamen sie das Intermezzo aus der Oper "Cavalaria Rusticana" von Pietro Mascagni zu Gehör, das die Titelmelodie zum Martin-Scorsese-Film "Raging Bull" ist.

(got)
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