Serie: Ein Tag mit... Zwischen Papierkram und Außentermin

Kaarst · In loser Reihenfolge wird die NGZ Kaarster und ihren Alltag vorstellen. Den Anfang macht der Leiter der Polizeiwache, Johannes Polke. Er ist auch Vermittler und Koordinator, steht für die Zusammenarbeit mit anderen Dienststellen.

 Viel reden gehört zu seinem Job: Polizeihauptkommissar und Wachleiter Johannes Polke (stehend) bespricht die Lage mit seinem Kollegen Steffen Keller, ebenfalls Polizeihauptkommissar.

Viel reden gehört zu seinem Job: Polizeihauptkommissar und Wachleiter Johannes Polke (stehend) bespricht die Lage mit seinem Kollegen Steffen Keller, ebenfalls Polizeihauptkommissar.

Foto: Berns Lothar

Eigentlich sei sein normaler Arbeitsalltag gar nicht spektakulär, meint Johannes Polke (50), Leiter der Kaarster Polizeiwache. Bei näherer Betrachtung entpuppt sich sein Beruf aber als ein Konglomerat vielfältiger Aufgaben - hinzu kommt die soziale Komponente, denn der Polizeihauptkommissar hat Kontakt mit den unterschiedlichsten Menschen.

Sein Arbeitstag beginnt werktags gegen 7.15 Uhr in der Anmeldung der Wache. In einer ersten Besprechung informiert sich er bei dem seit sechs Uhr agierenden Frühdienst über die Vorkommnisse der vergangenen Nacht. "Wir stimmen uns dann über die für den Tag anstehenden Termine ab", sagt er. Dazu gehören Präventionsmaßnahmen wie Schulwegsicherung und Seniorenarbeit.

Zwischen acht und neun Uhr findet die Morgenbesprechung zwischen den Kommissariats- und Wachleitern statt. "Sie ist ganz wichtig. Wir haben hier sieben Wachleiter, die mit den Kommissaren Hand in Hand arbeiten", betont Polke. Es geht um Austausch von Informationen, um Aufträge und mögliche Maßnahmen. "Wir haben zum einen die Bezirksdienstbeamten, die als Ansprechpartner auf der Straße die Kontakte zu den Bürgern halten", erklärt Polke, "zum anderen gibt es das für Straftaten zuständige Kommissariat." Er sei quasi 'Mädchen für alles', sagt er lachend, und dient den verschiedenen Dienststellen als Vermittler und Koordinator.

Dazu gehört auch der Kontakt zum "Mutterhaus", der Kreispolizeibehörde des Rhein-Kreises Neuss mit dem Chef Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. Ebenso wichtig: der Kontakt zur Stadt Kaarst. "Ich führe Telefonate mit dem Ordnungsamt, die Zusammenarbeit klappt gut", betont Polke. Dafür ist der Vormittag bestimmt. Polke verbringt ihn an seinem Schreibtisch im zweiten Stock, erledigt "Papierkram" wie Berichte schreiben ("wir haben eine Berichtspflicht für Neuss") und kümmert sich um Kollegen, alles unterbrochen von kleinen Kaffee- und Rauchpausen. "Mein Laster", gibt Polke augenzwinkernd zu. Gegen 13 Uhr kommen die Spätdienst-Kollegen, und es gibt einen erneuten Austausch mit dem Dienstgruppenleiter.

Die Mittagspause wird in entspannter Atmosphäre bei mitgebrachtem oder bestelltem Essen verbracht. Eine Kantine gibt es nicht. "Auch keinen Aufzug, weshalb ich ständig über zwei Stockwerke laufe", sagt Polke schmunzelnd. Am Nachmittag stehen wieder "Hausaufgaben" am Schreibtisch an, eventuell sind noch Außentermine wahrzunehmen.

Das Besondere in seinem Arbeitsalltag sind die kurzfristigen und oft belastenden Ereignisse: Einbruch, Vermisstenfälle, schwere Unfälle. "Vor allem bei ihnen stehe ich den Kollegen bei", so Polke. Schwerere Delikte wie Mord kämen in Kaarst eher selten vor, aber dann treffe die Kaarster Wache die ersten Maßnahmen: "Anschließend steigen andere Dienststellen mit ein." Zwischen 16 und 17 Uhr hat er Feierabend, aber fragt vorher die Einsatzlage ab. Das Wochenende ist normalerweise frei. "Außer bei Großveranstaltungen wie kürzlich der 'Tour de France', bei der ich als Einsatzleiter tätig war", erzählt Polke.

(NGZ)
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