Kaarst "Yoga" holt Närrinnen von den Sitzen

Kaarst · Die Frauen der kfd Sankt Martinus Kaarst und der kfd Büttgen feierten die fünfte Jahreszeit traditionell mit aufwendigen Kostümen und viel Humor. Yoga-Übungen, Büttenreden und viel Tanz sorgten für ausgelassene Stimmung.

 Die Sankt-Martinus-Frauen haben Hollywood nach Kaarst geholt. Dementsprechend viele Star-Doubles standen auf der Bühne.

Die Sankt-Martinus-Frauen haben Hollywood nach Kaarst geholt. Dementsprechend viele Star-Doubles standen auf der Bühne.

Foto: Tinter Anja

Wenn im Februar das Martinslied voller Inbrunst gesungen wird, kann das nur eines bedeuten: Die kfd Sankt Martinus Kaarst feiert mit jecken Frauen die fünfte Jahreszeit. Unter dem Motto "Hollywood in Kaarst - die kfd erwartet viele Stars" gaben sich am Freitagabend als Marilyn Monroe, Karibik-Urgestein Jack Sparrow, Robin Hood oder Elvis verkleidete Damen ein Stelldichein.

Das närrische Kleeblatt Renate Springer, Christiane Louis, Christa Palmen und Gisela Kelka zeichnete für eine abwechslungsreich gestaltete Sitzung verantwortlich, die ausschließlich von heimischen Kräften bestritten wurde. Die einzigen Gäste von auswärts: die flotten Tänzerinnen (und ein Tänzer) der Ersten Kaarster Narrengarde Blau-Gold, die mit ihren fast schon akrobatischen Einlagen und einer gut in Szene gesetzten Schwarzlichtshow das Publikum begeisterten.

Ein weiterer Höhepunkt war der Auftritt der "Radi-Sisters" Hedi Radermacher und Maria Reijak. Die beiden Schwestern schafften es als "Die Joguretten" alle Feiernden von den Stühlen zu holen und mit gemeinsamen Yoga-Übungen die Körper zu dehnen. Dabei stand Lokalkolorit im Mittelpunkt: Das als "Blechbüchse" verspottete Kaarster Rathaus musste mit einer weiten Umarmung angedeutet werden, das "Alte Rathaus" erforderte Bewegungen wie ein alter Mensch. So kam schließlich auch das Martinslied zum Einsatz - als treffende Umschreibung der Pfarrei. Und aus Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus wurde kurzerhand das "Mädchen von Seite Eins". Da kochte der Saal schon vor Begeisterung, die durch die schwungvolle Darbietung der Tanzgruppe "Lecker jecke Mädsches" zu aktuellen Hits noch gesteigert wurde.

Die "Kirchenmäuse" folgten dem "Kaarster Einkaufsstern" namens Ikea und nahmen den Shopping-Wahnsinn aufs Korn. Christa Palmen erinnerte in einer auf Kaarster Platt gehaltenen Büttenrede an die samstägliche Badepraxis längst vergangener Zeiten und weckte damit Erinnerungen - das jedenfalls ließen die Reaktionen des Publikum erahnen. Musiker Jürgen Klameth begleitete die Sitzung und ließ sie mit Liedern zum Mitsingen und Schunkeln ausklingen.

Im Pfarrzentrum St. Aldegundis lautete das Motto am Freitagabend "Ob blond, ob braun, in Büttgen feiern die tollsten Frauen". 190 Frauen aller Altersklassen hatten sich einfallsreich kostümiert, um kfd-Karneval zu feiern. In dieser Session musste erstmals eine einzige Sitzung genügen.

Der Elferrat war eigentlich ein Achterrat, mit Monique Brodka als Sitzungspräsidentin. Die "Büttger Spaßvögel" hatten sich ihre "Rakete" nach vielen Zugabe-Rufen redlich verdient. Elke Mühlsiepen, Marina Mühlensiepen und Diakon Hermann-Josef Krause sahen wie Zwerge aus - ihre Beine waren die Arme der anderen "Spaßvögel" - eine tolle Illusion. Krause musste einiges wegstecken, zum Beispiel das Glas Bier - entleert auf seinem Kopf.

Die Vielfalt der Kostüme im Publikum war groß, die besten wurden prämiert. Der erste Platz wurde zweimal vergeben: an die "Bambis" Sabrina Wagner und Janine Esser. Auf Platz zwei kam die "Eiskönigin" Brigitta Berweiler und über den dritten Platz freute sich Josi Mühleis im Helene-Fischer-Look.

"Haben die Büttscher überhaupt Ahnung von Humor?" - Diese Frage stellten "Die Driescher Mädels". Brigitte Werbitzky und Odilia Lessmann brannten ein Witze-Feuerwerk ab. So erklärten sie beispielsweise, warum das Gebäude des Deutschen Bundestages eine Kuppel hat: "Hast du schon mal einen Zirkus mit einem Flachdach gesehen?" Andrea, die aus Düsseldorf stammende Schwiegertochter von Monique Brodka, holte vier Frauen auf die Bühne, die mit einem Korken zwischen den Zähnen schnell wie exotische Nagetiere aussahen - undeutliche Aussprache inklusive.

So sehr der Tanz auch im Vordergrund stand - das kfd-Hausballett durfte erst nach einer Zugabe von der Bühne -, es gab auch klassische Büttenreden: Marlies Kehrmann von den "Spaßvögeln" trat als Tanzmariechen im Ruhestand auf. Und auch die Sitzungspräsidentin präsentierte sich als Solistin, sang und verteilte "Tulpen aus Amsterdam".

(NGZ)
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