Kaarst Vinzenzhaus setzt auf Mehrzimmer-Wohnung

Kaarst · Zwischen 64 und 100 Quadratmeter groß werden die Wohnungen sein, die das Vinzenzhaus erweitern. Auch sie sind barrierefrei.

Der Bedarf an bezahlbaren barrierefreien Wohnungen mit direkter Anbindung an eine Pflegeeinrichtung soll in Zukunft noch deutlich steigen. Das Vinzenzhaus wird deshalb um 21 Wohnungen erweitert für ältere Menschen, die noch zu fit sind für die Unterbringung in einer Senioreneinrichtung, die aber die Nähe einer solchen Einrichtung durchaus zu schätzen wissen. Die künftigen Bewohner werden beispielsweise ihr Mittagessen im Vinzenzhaus buchen können.

Detlef Rath, Leiter des Vinzenshauses, möchte so schnell wie möglich mit dem Bau beginnen. Es geht um eine Investition in Höhe von rund acht Millionen Euro. Die bisherigen Parkplätze sollen überbaut werden, der Baukörper wird entlang der Giemesstraße errichtet. Für Planrecht sollte der Fachausschuss sorgen, den das Fünferbündnis allerdings hatte platzen lassen. "Ich gehe davon aus, dass das Haus im Herbst 2017 bezugsfertig sein wird", sagt Rath. Es gebe bereits Anfragen, aber Fragen zu den Mietkosten könne er derzeit noch nicht beantworten. Fest steht, dass sechs der 21 Wohnungen mit öffentlichen Mitteln gefördert werden sollen. Bei der Kaltmiete pro Quadratmeter dürfte eine Fünf vor dem Komma stehen.

Mit den Planungen ist der Kaarster Architekt Horst Indenhuck beauftragt worden. Detlef Rath hat bewusst auf Single-Wohnungen verzichtet, die Wohnungen werden zwischen 64 und rund 100 Quadratmeter groß sein und alle Anforderungen erfüllen, die an barrierefreies Wohnen gestellt werden. Da die bestehenden Parkplätze überwiegend wegfallen, werden in einer Tiefgarage Parkmöglichkeiten geschaffen. Wer möchte, kann sich als künftiger Mieter an ein Notrufsystem anschließen lassen, so dass jederzeit schnelle Hilfe möglich ist. "Die Menschen ab einem gewissen Alter wissen solche Sicherheit zu schätzen", sagt Rath.

In dem zu errichtenden Haus wird übrigens auch der Pflegedienst des Vinzenzhauses untergebracht. Ihn gibt es seit einigen Monaten. "Er wird sehr gut angenommen", meint sich der 56-Jährige. Für eine vierte klassische Pflegeeinrichtung im Stadtgebiet von Kaarst sieht Rath keinen Bedarf. Geplant war ja eine solche Einrichtung im Bereich Bussardstraße/Alte Heerstraße.

Was ist der aktuelle Stand? Sozialdezernent Sebastian Semmler erklärte, einen neuesten Stand gebe es eigentlich nicht: "Der Rhein-Kreis Neuss sieht keinen weiteren Bedarf, er wird deshalb auch keine weitere klassische Pflegeeinrichtung fördern. Kein Investor war bereit, ohne diese Förderung eine solche Einrichtung zu bauen." Semmler beschreibt, wie es weitergeht: "Was kann man an dem Konzept ändern, dass es für einen möglichen Träger interessant wird? Bevor wir nach anderen Konzeptionen suchen, möchten wie den Sozialplan ,Alter' abwarten und die Ergebnisse aus dem Arbeitskreis ,Wohnen'. Wenn wir die entsprechenden Informationen haben, werden wir die Diskussion erneut aufnehmen." Das für die Senioreneinrichtung vorgesehene Grundstück werde so lange frei gehalten.

(NGZ)
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