Kaarst Traktorentreffen auf dem Stoppelfeld

Kaarst · Rund 100 alte und junge Landmaschinen wurden beim Treffen der "Sunshine-Farmer" vorgestellt.

 Ob Jung oder Alt: Traktoren haben in jeder Generation ihre Fans.

Ob Jung oder Alt: Traktoren haben in jeder Generation ihre Fans.

Foto: Tinter Anja

Es geht um moderne, aber auch um nostalgische Technik, darum, das Landleben zu zelebrieren und um Geselligkeit, wenn die Voster "Sunshine-Farmer" auf ein Stoppelfeld neben dem Vorster Tennisclub am Georg-Büchner-Gymnasium einladen. Am Sonntag waren knapp 100 Traktoren und andere Landmaschinen zu bewundern - vom kleinen "Arbeitspferd" aus den 1950er Jahren bis hin zu Kolossen mit über 200 PS aus der aktuellen Produktion.

Mitorganisator Hans-Peter Berrisch hatte an alles gedacht: Am Samstag kam Kaplan Alexander Krylov, um unter freiem Himmel eine Messe zu halten. Sein Thema: Schutzengel. Die brauchten die Bauern früher auch deshalb, weil ihre Traktoren keinen Überrollschutz boten. So etwas wie Charme hatten sie dagegen schon. Berrisch zeigte unter anderem einen roten "Fahr", Baujahr 1955 mit 24 Pferdestärken. "Der war nie auf dem Feld gewesen", sagte der 54-Jährige und fügte hinzu: "Am Düsseldorfer Yachthafen hat er die Boote aus dem Wasser gezogen." Mit einer 38 Jahre alten Rarität war Uli Dederichs aus Grefrath vorgefahren: Hinter der Bezeichnung "Mercedes MB Trac" verbirgt sich eine Mischung aus Traktor und Unimog mit vier gleich großen Rädern, die alle angetrieben werden. Die überlegene Technik kostete schon damals rund 150.000 Mark, der "Trac" wurde kein Verkaufserfolg. Die Grevenbroicher Landmaschinen-Firma Peiffer präsentierte zwei monumentale Deutz-Fahr-Traktoren - ihnen war die Bewunderung der Besucher sicher.

Karin (48) und Karl Heck (44) waren mit zwei älteren Traktoren und zwei Bauwagen vorgefahren. Die beiden Süchtelner genossen das Zigeunerleben, hatten auf die Tür eines der Bauwagen einen philosophischen Satz geschrieben: "Zeit, die wir uns nehmen, ist Zeit, die uns etwas gibt." Die zusätzlichen Klappstühle, die sie als Einladung an die Besucher aufgestellt hatten, blieben nie lange frei. Moderne Technik führte Max Berrisch vor: Der 18-Jährige ließ eine Drohne über dem Acker kreisen, die Luftaufnahmen machte. Das aggressive Summen dieser Drohne übertönte für ein, zwei Minuten die Schlagermusik, die Farmer offenbar lieben.

(barni)
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