Kaarst Trafohäuschensoll künftig Kunst zeigen

Kaarst · Der Kunstverein Nordkanal peilt ein neues Projekt an. Heute wird im Kulturausschuss die Umwandlung eines Trafohäuschens in einen Raum für Kunst diskutiert.

 Das Trafohäuschen am Rande des ehemaligen Vorster Sportplatzes.

Das Trafohäuschen am Rande des ehemaligen Vorster Sportplatzes.

Foto: Markus Albiez

Das Trafohäuschen am Rande des ehemaligen Vorster Sportplatzes soll zu einem lohnenswerten Ziel für alle neugierigen, an Kunst interessierte Zeitgenossen werden. Das zurzeit noch geschlossene Gebäude soll an allen Seiten mit verglasten Öffnungen versehen werden. Es wird jedoch nicht begehbar sein - Ziel ist es, dort Skulpturen zu präsentieren. Heute Abend wird im Kulturausschuss dieses neue Projekt des Kunstvereins Nordkanal vorgestellt.

Heinz-Gerd Berns vom Grünflächenamt der Stadt Kaarst hatte den richtigen Riecher: Er ahnte, dass das Häuschen dem Kunstverein Nordkanal sehr gut ins Konzept passen würde und nahm Kontakt mit dem Vorsitzenden Markus Albiez auf. Der wiederum hatte mit dem rund zehn Quadratmeter großen Objekt ohnehin schon geliebäugelt. "Erste Gespräche mit dem damaligen Kulturdezernenten Heinz Dieter Vogt hatten bereits im vergangenen Jahr stattgefunden", erklärt Albiez gegenüber unserer Zeitung.

Die Idee des Vereins bringt er wie folgt auf den Punkt: "Die Transformation soll in dem ehemaligen Trafo-Häuschen auch künftig eine Rolle spielen, indem ein Zweckbau zu einem Kunstraum wird."

Albiez stellt sich so viele Gucklöcher in dem Gemäuer, das vermutlich aus den 1960er Jahren stammt, vor, dass es später aussieht wie ein Schweizer Käse. Der Betrachter kann die Kunstobjekte dann aus vielen verschiedenen Perspektiven betrachten. Die massive Metalltür bleibt allerdings geschlossen, das Glas in den Gucklöchern soll Vandalismus standhalten können.

Der Verein hofft, dass der Nutzungsvertrag mit der Stadt, die Eigentümerin des Trafohäuschens ist, so schnell wie möglich unterzeichnet werden kann. Denn schon der Gedanke, am Nordkanal ein weiteres Projekt in Angriff nehmen zu können, hat die Pläne schnell reifen lassen. Wie konkret die sind, macht Markus Albiez an folgendem Beispiel deutlich: "Wir wissen schon, welcher Künstler dort als erstes eine Skulptur ausstellen wird: Marina Dimitrijevic, sie ist eine Meisterschülerin von Tony Cragg."

Zur Erinnerung: Der Kunstverein hatte ursprünglich vorgehabt, eine große Arbeit von Tony Cragg zu erwerben und sie am Nordkanal zu platzieren. Der Kurs der Cragg-Werke war allerdings so stark gestiegen, dass der Verein diesen Plan aufgab. Dennoch zeichnete sich ein stimmiges Konzept des Kunstvereins ab. Auf die einst umstrittenen "Brücken über den Nordkanal" folgte im September vergangenen Jahres die Einweihung der Waldarbeiterhütte im Vorster Wald. Während diese - von der Krefelder Künstlerin Monika Nelles gestaltet - eher einen schreinartigen Charakter hat, wird das Trafohäuschen wieder etwas ganz anderes sein.

Für die zu erledigenden Handwerksarbeiten am Trafohäuschen will der Verein auf bewährte Handwerker zurückgreifen. "Sie haben Verständnis für Kunst und Interesse an solchen Projekten", sagt Albiez, räumt aber auch ein, dass die Firmen noch nichts von dem Plan wissen. Doch er betont, dass die Bausubstanz des Trafohäuschens deutlich besser sei als der Ursprungszustand der Waldarbeiterhütte.

Die Mitglieder des "Kunstverein Nordkanal" hoffen, dass der Kulturausschuss heute "grünes Licht" gibt für die neue Herausforderung. Damit werde der Naturraum "Vorster Wald" immer stärker auch zum Kulturraum.

(NGZ)
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