Comedy, Kabarett, Comedy, Kabarett, Comedy, Kabarett: Tobias Mann wechselt blitzschnell zwischen den Kleinkunst-Genres, ist dabei im Laufe der Jahre immer politischer geworden. Und er weiß, dass sein unverfälschtes, kompromissloses Gutmenschentum nicht jedem Zuschauer gefällt: "Sie können ruhig reinrufen, wenn Ihnen etwas nicht gefällt, aber ich bin lauter, habe das Mikrofon." Nach und nach knöpfte er sich alle Parteien vor.

Anton Hofreiter wird zum Günter Netzer der Grünen, und Angela Merkel, beruhigend wie eine Zigarette, erklärte er zur "Lucky Strike aus der Uckermark". Als Comedian kann der 40-Jährige sein Publikum mühelos zum Lachen bringen. Er plaudert aus seiner Zeit als Praktikant beim ZDF: "Der Claus Kleber heißt eigentlich Peter Pattex und seine Mutter ist eine geborene Uhu."

Gerne lästert der Mainzer auch über die Menschen mit ihrem Halbwissen, so entstehen Dialoge wie dieser: "Der Thomas Mann kommt nach Kaarst. Ja, wir lieben die Blechtrommel." Er tigert wie ein Irrer über die Bühne und plädiert für mehr positiv-verrückte Ideen. Und er warnt vor Aktionismus in Bezug auf Terrorabwehr, bringt ein typisches Tobias-Mann-Beispiel: "Wenn adipöse Taliban gedroht hätten, sich in die Elbe zu stürzen, um eine Überschwemmung zu verursachen, wäre der Hochwasserschutz heute sehr viel besser." Mann philosophiert zum Thema "Früher war Heute noch besser", was bedeutet, dass man früher von der Zukunft mehr erwartet habe. "Wenn ich meinen Humor verliere, greift die Arbeitsunfähigkeitsversicherung", erklärt er. Derzeit gibt es keinerlei Anzeichen dafür, dass dies irgendwann einmal geschehen könnte.