Kaarst "Sternengucker" träumt bald am Lammertzhof

Kaarst · Landwirt Heinrich Hannen finanziert die Figur von Ulrich Mader - und hofft, Sponsoren für eine weitere Stele in Driesch finden zu können.

 Für den Original-"Sternengucker" schwebt Heinrich Hannen (re.) und Klaus Stevens ein Standort in einer Apfelbaumallee vor.

Für den Original-"Sternengucker" schwebt Heinrich Hannen (re.) und Klaus Stevens ein Standort in einer Apfelbaumallee vor.

Foto: L. Berns

Mit Nummer 32 erreicht das Stelenprojekt nun also auch Driesch: Die Skulptur "Sternengucker" des Salix-Künstlers Ulrich Mader wird eine bleibende Heimat unweit des Lammertzhofes finden. Bei der Eröffnung der Salix-Ausstellung vor wenigen Tagen einigte sich Bio-Bauer Heinrich Hannen - "per Handschlag", wie der Kaarster Kulturmanager Klaus Stevens betont - mit dem Bildhauer über dessen Honorar. Das wird der Landwirt als Sponsor übernehmen. Wie hoch der Betrag genau ist, mag Hannen nicht verraten. Nur so viel: Innerhalb der Spanne von 3000 bis 6000 Euro, in der sich die Kunststelen üblicherweise bewegen, liege der Preis im unteren Segment, sagt der studierte Agraringenieur.

Damit ist die ursprüngliche Idee des Stelenkonzeptes, das wie ein Stern in alle Ortsteile ausstrahlen sollte, verwirklicht, wäre auch der letzte weiße Fleck auf dem Stadtplan getilgt. Nach den Ortsteilen Kaarst und Büttgen, Vorst und Holzbüttgen bekommt Driesch nun ebenfalls eine Stele. Und wenn es nach Hannen und Stevens geht, soll eine weitere bald folgen: Genau wie der "Sternengucker" ist auch der "Ampelnistkasten" des Düsseldorfer Bildhauers Till Hausmann bereits vom Stadtrat genehmigt und so gut wie fertiggestellt. Für diese Skulptur will Hannen nun möglichst bald einen Sponsor finden. "Ich bin ganz gut vernetzt", versichert der 52-Jährige und zeigt sich optimistisch, dass dies gelingt. Denn auch diese Stele soll in Driesch, diesmal aber eher im Ortskern, aufgestellt werden.

Etwa 80 Zentimer groß soll der "Sternengucker" werden, gefertigt aus gut abgelagertem Eichenholz. "Allerdings wird Ulrich Mader die Figur im Vergleich zum Modell noch ein klein wenig abwandeln, weil die Körperhaltung etwas unnatürlich ist", erklärt Klaus Stevens, der endgültige "Sternengucker" wird leicht in die Knie gehen. Anfang Mai will Mader anreisen, um zusammen mit Hannen und Stevens den exakten Standort zu bestimmen. Eine vage Vorstellung haben Hannen und seine Frau Petra Graute-Hannen bereits: unweit der Apfelbaumallee des Hofes, die vor 25 Jahren angelegt worden ist. Dort soll die Stele bis zum Sommer aufgestellt werden.

Warum er sich für das Kultursponsoring entschieden hat? "Die Idee, Kunst in den öffentlichen Raum einzubringen, gefällt mir", antwortet Heinrich Hannen. Der Künstler sei ihm sympathisch gewesen. "Und der Werkstoff Holz passt zu einem Biobetrieb", sagt Hannen, der sich sofort bereit erklärte, die Figur künftig alle zwei Jahre mit einem pflegenden Öl zu behandeln.

Zunächst aber müssen die städtischen Gremien die Haushaltsmittel für die mindestens zwei Meter hohen Betonstelen freigeben, auf denen die Kunstwerke stehen sollen. Denn die hierfür veranschlagten 500 Euro pro Stele waren wie so mancher andere Posten im Kulturetat eingefroren worden. Klaus Stevens hat wenig Bedenken. Gerade eben hat er eine aktualisierte Neuauflage des 2010 herausgekommenen und inzwischen nahezu vergriffenen Heftchens "Kunst und Denkmalroute per Rad" in Auftrag gegeben. Das soll in spätestens vier Wochen druckfrisch vorliegen - und bereits die Stele "Sternengucker" am dann festgelegten Standort berücksichtigen.

(NGZ)
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