Kaarst Stadtparkhalle jetzt ohne Stolperkanten

Kaarst · Als elftes Objekt wurde die drei Jahre alte Sportstätte jetzt mit dem Signet "Kaarst barrierefrei" ausgezeichnet. Nach der Kita Lichtenvoorder Straße ist sie die zweite städtische Einrichtung, die die geforderten Voraussetzungen erfüllt.

 Projektleiter Frank Schnitker (vorne r.) überreicht das Signet an Guido Otterbein. Dahinter (v. l.): Annette Friedrich, Monika Wittgen, Dieter Christoph und Dagmar Träger sowie Sportdezernent Sebastian Semmler und Thomas Zimmermann.

Projektleiter Frank Schnitker (vorne r.) überreicht das Signet an Guido Otterbein. Dahinter (v. l.): Annette Friedrich, Monika Wittgen, Dieter Christoph und Dagmar Träger sowie Sportdezernent Sebastian Semmler und Thomas Zimmermann.

Foto: Lothar Berns

Sie ist "das" Kaarster Pannen-Bauprojekt der vergangenen Jahre: die Stadtparkhalle an der Pestalozzistraße. Seit der Eröffnung im Sommer 2012 gab es dort ständig etwas zu reparieren oder nachzubessern. Wegen Defekten in und an der Entlüftungsanlage musste die Halle schon wenige Wochen nach der Eröffnung wieder geschlossen werden. Auch um den bereits nach kurzer Zeit schwer in Mitleidenschaft gezogenen Prallschutz gab es Ärger. Schäden an den Fußleisten, den Türen und der ausfahrbaren Tribüne kamen hinzu. Im vergangenen Jahr meldete die Stadt einen "durchgerosteten Warmwasserspeicher". Die Duschanlage musste gesperrt werden. Legionellen-Alarm! Die Halle blieb über die Sommerferien hinaus mehrere Wochen lang geschlossen. Nach schweren Unwettern war Feuchtigkeit zwischen Bodenplatte und Mauerwerk gelangt. In der Stadtparkhalle, so schien es, herrschte Murphys Gesetz. Jetzt gibt es eine gute Nachricht.

Als elftes Objekt wurde die multifunktional und energieeffizient ausgestattete Sportstätte, die Platz für 600 Zuschauer bietet, mit dem Signet "Kaarst barrierefrei" ausgezeichnet. Sie ist damit nach der Kita Lichtenvoorder Straße die zweite städtische Einrichtung, die die geforderten Voraussetzungen erfüllt. "Allerdings", sagt Stadtsprecherin Sigrid Hecker, "galt es auch hier zunächst eine Reihe vom Begehungsteam festgestellter Mängel zu beseitigen." So musste zum Beispiel ein beidseitiges Geländer an den beiden Rollstuhlrampen am Vorder- und Hintereingang angebracht werden. Der Fahrstuhl wurde mit einem Spiegel ausgestattet. Er erleichtert Rollstuhlfahrern eine Nutzung, weil er beim Rückwärtsfahren zum Verlassen des Fahrstuhls die Sicht aus dem Lift heraus ermöglicht. Auch die Tastatur im Fahrstuhl wurde ausgetauscht. Eine erhabene Tastenbeschriftung vereinfacht Sehbehinderten jetzt die Nutzung. Treppenmarkierungen weisen den Weg nach, ein geänderter Fluchtweg für Rollstuhlfahrer ist ausgewiesen. Außerdem profitieren gehbehinderte Besucher von zwei neuen Behindertenparkplätzen unmittelbar vor der Sporthalle.

Seit März 2012 verleiht die Stadt das Signet "Kaarst barrierefrei". Das setzt strengere Kriterien voraus als die üblichen DIN-Normen. Das Wichtigste ist ein barrierefreier Zugang. Guido Otterbein, Vorsitzender das Kaarster Sportausschusses, nahm die Auszeichnung jetzt von Projektgruppenleiter Frank Schnitker entgegen. Otterbein lobte die Arbeit des Begehungsteams, das aus überwiegend ehrenamtlichen Mitgliedern besteht. "Sie leisten hier eine tolle Arbeit und ich würde mich freuen, wenn bald noch viele Sportstätten das Signet erhalten", sagte er. "Hieran werden wir weiter arbeiten", versprach Sportdezernent Sebastian Semmler. "Genau das ist unser Ziel: Weitere öffentliche Einrichtungen so herzurichten, dass sie die Anforderungen an eine Barrierefreiheit erfüllen."

(NGZ)
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