Kaarst Stadt erstattet Kita-Beiträge zurück

Kaarst · Der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss hat einstimmig entschieden. Kaarster Eltern bekommen für die Dauer des Erzieherstreiks ihr Geld zurück.

 Stillleben statt Trubel: In der Kita Alte Heerstraße wurde in den vergangenen Wochen gestreikt.

Stillleben statt Trubel: In der Kita Alte Heerstraße wurde in den vergangenen Wochen gestreikt.

Foto: ati

Der Druck der Eltern auf Verwaltung und Politik war am Ende groß genug: Wie in der Nachbarkommune Meerbusch bekommen Kaarster Eltern für die Dauer des Erzieherstreiks nicht nur das Essensgeld, sondern auch die Kita-Beiträge zurückerstattet. Das hat der Haupt-, Wirtschafts- und Finanzausschuss am Donnerstag einstimmig so entschieden. Die Verwaltung wurde zudem beauftragt, die genauen Modalitäten der Beitragsrückerstattung mit dem Jugendamtselternbeirat abzustimmen.

"Wir gehen davon aus, dass wir dem Rat der Stadt Kaarst in seiner Sitzung am 25. Juni einen Vorschlag zur Änderung der Beitragssatzung unterbreiten können, auf deren Grundlage eine Rückerstattung der Elternbeiträge erfolgen kann", schreibt Sozialdezernent Sebastian Semmler in einem aktuellen Brief an die Eltern. Und weiter: "In der Zwischenzeit werden wir gemeinsam mit dem Jugendamtselternbeirat die genauen Modalitäten der Rückerstattung beraten. Sobald alle Voraussetzungen vorliegen, werden wir mit einem gesonderten Schreiben informieren." Unterm Strich, sagt Semmler, habe der ab dem 11. Mai geführte Streik der Erzieher an fünf von insgesamt acht städtischen Kindertageseinrichtungen alle Beteiligten vor eine große Herausforderung gestellt. "Unser Bereich Jugend und Familie hat durch die Bildung von Notgruppen versucht, den auf den Eltern lastenden Druck soweit wie möglich abzumildern."

Insgesamt waren in Kaarst 481 Kinder aus den fünf bestreikten Kindertageseinrichtungen betroffen. In der ersten und zweiten Streikwoche konnten durchschnittlich 130 Kinder, in der dritten und vierten Streikwoche zwischen 170 und 200 Kinder in Notgruppen untergebracht werden. "Es ist uns bewusst, dass es sich hierbei nicht um eine ideale Betreuungsform handelt und dass auch die Notgruppenbetreuung viele Kinder aus ihrer gewohnten Umgebung herausgerissen und verunsichert hat", sagt Semmler.

Sollte das Schlichtungsverfahren zwischen den Tarifparteien scheitern, rechnet der Schuldezernent mit einer Fortsetzung des Streiks um den 25. Juni herum. Für diesen Fall, sagt er, werde dann in der Kita an der Alten Heerstraße auch die Möglichkeit bestehen, dass Eltern Kinder dort eigenständig betreuen. Bislang, so Semmler, gebe es diesbezüglich aber noch keine Rückmeldung vom Elternbeirat. Dieser müsste die Verantwortung vertraglich übernehmen.

Aktuelle sind alle städtischen Kitas in Betrieb.

(juha)
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