Kaarst Schützen feiern in toller Stimmung

Kaarst · Bislang lief beim Schützenfest der St. Sebastianer in Büttgen alles rund, aber morgen kann es spannend werden. Dann wird der neue König ausgeschossen. Eine Bewerbung für den Jungschützenkönig gibt es schon.

Heinrich Busch vom Königszug "De Büttscher Boschte" schwärmte am Schützenfest-Samstag im Festzelt: "So eine Stimmung, die kann man nicht kaufen, die kann man nur erleben." Nicht nur er war begeistert. Etliche Besucher hatten eine lange Anreise auf sich genommen, um in Büttgen zu feiern. Schützenkönig Rudi Berle hatte sich für seine Residenz Gigantisches einfallen lassen. Und auf dem Festplatz gibt es mit Kinderkarussell, Autoscooter und der "Raupe" sogar drei Karussell-Klassiker.

Matteo Marotta stammt aus Mailand, lebt in München. Einmal im Jahr zieht es ihn nach Büttgen, wo sein Bruder Dario lebt, er marschiert im Grenadierzug "Die Braven" mit, in dem sein Schwiegervater Werner Jedrowiak Spieß ist. Uwe Spoden (58) kam mit seiner jüngsten Tochter Anna (22), lebt seit 27 Jahren in Pennsylvania, marschierte zum ersten Mal im Jägerzug "Freiwild" mit. Da der Jägerzug "Edelweiß" schon seit vergangenes Jahr nicht mehr mitmacht, hatte Willi Kirchhartz Entzugserscheinungen und marschierte mit "Les Pedaleurs". Geschrumpft schien dagegen der Zug "Schwatte Boschte": Weder Lars Christoph noch der letztjährige Jungschützenkönig Sven Ladeck waren zu sehen, und auch einige andere Gesichter suchte man vergeblich.

 Auch zu Ross wurde dem Schützenkönig in Büttgen die Reverenz erwiesen.

Auch zu Ross wurde dem Schützenkönig in Büttgen die Reverenz erwiesen.

Foto: Tinter Anja

Beim Singen vor dem Altenheim St. Aldegundis am Samstag erwies sich vor allem Königin Veronika als gute Sängerin. "Es ist gigantisch", lautet ihr Urteil über den bisherigen Verlauf des Festes. Das gilt auch für die Residenz an der Driescher Straße, denn der König hat die gesamte Hausfassade (aber ohne Tor) mit einer Plane verdeckt, auf der eine Burg zu sehen ist. Im Hof werden Spirituosen unter anderem mit einer Ladung Schnee von der Neusser Skihalle gekühlt.

Christoph Demuth ersetzte jetzt erstmals den verstorbenen Jägermajor Günther Esser. Bezirksbundesmeister Andreas Kaiser lobte gestern Mittag "eine wunderbare Parade", doch Oberst Reinhard Block ist nicht wunschlos glücklich: "Ich hoffe, dass wir bald wieder eine Artillerie haben werden", sagte er.

Gestern wurden hohe und höchste Auszeichnungen verliehen: Das St.-Sebastianus-Ehrenkreuz wurde dem zweiten Brudermeister Siegfried Hämel und dem früheren Präsidenten des Festausschusses, Markus Leßmann verliehen. Pfarrer Werner Hoffmann wurde bereits am Samstag mit der St.-Sebastianus-Ehrenplakette ausgezeichnet. Über den Hohen Bruderschaftsorden freuten sich gestern Christoph Esser und Franz-Josef Kuhaupt. Das Ehrenkreuz des Sports ging an Georg Schlegel.

Es lief also bis jetzt alles rund, vor allem das Wetter war ideal: trocken, aber nicht zu warm. So richtig spannend dürfte es noch einmal morgen gegen 17 Uhr werden: Es gibt zwar einen Bewerber für das Amt des Jungschützenkönigs, aber bis jetzt hat sich noch niemand dazu bekannt, neuer Schützenkönig von Büttgen werden zu wollen.

(NGZ)
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