Kaarst Scheibenschützen trauen um ihr Ehrenmitglied Drößler

Kaarst · Keine vier Wochen ist es her, dass Scheibenschütze Heinz Drößler sich die Parade am Sonntag noch angeschaut hat, dafür hatte er sich extra aus dem Seniorenheim, dem Johanniter-Stift, holen lassen. Auch den Empfang in der Königsresidenz von Matthias II. Johnen hatte er sich nicht nehmen lassen. Nun ist Dr. Heinz Drößler im Alter von 104 Jahren gestorben.

 Im Februar feierte Heinz Drößler noch seinen 104. Geburtstag.

Im Februar feierte Heinz Drößler noch seinen 104. Geburtstag.

Foto: lber

Den früher in Kaarst niedergelassenen Zahnarzt, der ohne Vater aufwuchs und sich sein Studium selbst finanzieren musste, zeichneten insbesondere drei Eigenschaften bis ins hohe Alter aus: sein Charme, sein Wissensdurst und sein Humor. Die letzten zehn Jahre seines Lebens verbrachte der Zahnarzt im Johanniterstift. Dass er das selbständige Leben in seiner Wohnung an der Neusser Straße aufgeben musste, ist ihm wohl nicht leichtgefallen, aber er sah das auch pragmatisch.

Gartenliebhaber Drößler wurde im Vogtland geboren, studierte in Leipzig Zahnmedizin, eröffnete 1936 eine eigene Praxis. Anfang der 1960er Jahre zog er nach Kaarst, eröffnete seine Praxis an der Neusser Straße, beendete seine zahnärztliche Laufbahn mit 77 Jahren. Mit seiner dritten Frau erlebte er drei glückliche Jahrzehnte, bis sie 2002 starb.

Drößler war Mitbegründer und der erste König der Kaarster Scheibenschützen, wurde schließlich ihr Ehrenmitglied. Aber Drößler engagierte sich auch im Partnerschaftsverein Kaarst-La Madeleine. In jungen Jahren war er ein begeisterter Sportler, liebte den Stabhochsprung und mochte es, die Olympischen Spiele im Fernsehen zu schauen. So hat er durchaus auch darunter gelitten, dass sein Augenlicht immer schwächer wurde. Sein geliebtes Skatspiel musste er schließlich ganz aufgeben. Aber das hinderte ihn nicht, seine Kontakte zu pflegen - im Johanniterstift gerne bei einem Espresso, sonst auch gerne mal bei einem Schnäpschen.

(hbm)
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