Kaarst Projekt sammelt Ideen für die Kaarster Mitte

Kaarst · Sehr konkrete Ideen zur Entwicklung ihrer Stadt haben Kaarster Bürger bei der Auftaktveranstaltung zum Gestaltungsprozess geäußert.

 Noch ist der Planungsraum (oben) für das IEHK nicht endgültig festgeschrieben, in etwa reicht er vom Alten Dorf bis zur Stadtparkhalle.

Noch ist der Planungsraum (oben) für das IEHK nicht endgültig festgeschrieben, in etwa reicht er vom Alten Dorf bis zur Stadtparkhalle.

Foto: plan-lokal

Sie waren nicht zum Spaß hier: Wo sonst Kabarettisten ihr Publikum unterhalten, herrschte konzentrierte Arbeitsatmosphäre. Die Stadt Kaarst hatte ihre Bürger zum Auftakt des Integrierten Handlungs- und Entwicklungskonzeptes (IEHK) ins Albert-Einstein-Forum eingeladen. Am Ende der gut zweistündigen Veranstaltung nahmen die Mitarbeiter des Dortmunder Planungs- und Kommunikationsbüros plan-lokal zahlreiche Ideen, Anregungen und Verbesserungsvorschläge mit. Sie erfuhren aber genauso, was den Kaarstern an ihrer Stadt besonders gefällt und wo es gut läuft.

Kaarst: Projekt sammelt Ideen für die Kaarster Mitte
Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Es geht um nicht weniger als die Frage, wie sich die Kaarster ihre Stadt in Zukunft wünschen und vorstellen. "Nicht nur im Jahr 2017, sondern in 20 Jahren, also eine Generation weiter", hatte Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus bei ihrer Begrüßung klargestellt. Sie erinnerte daran, dass auch die sogenannte Neue Mitte und das moderne Rathaus vor zwei Jahrzehnten auf Skepsis und Ablehnung gestoßen seien, heute aber breit akzeptiert und frequentiert werden. "Wo wollen wir hin?", formulierte Nienhaus die zentrale Fragestellung, "was macht Kaarst attraktiv für junge Familien und für Ältere?" Politik und Verwaltung seien sich einig, den Menschen nicht eine Planung überstülpen zu wollen, sondern ein Konzept gemeinsam mit den Bürgern zu erarbeiten. Und die können ihren Willen und ihre Wünsche in den nächsten Wochen und Monaten persönlich bei Stadtspaziergängen, bei Ideen-Foren und Ständen, auf einer eigens eingerichteten Internetseite, aber auch per Brief, Postkarte oder telefonisch äußern.

Am Ende des Prozesses soll ein Konzept stehen, das Kaarst nicht nur liebenswerter macht, sondern auch förderungswürdig ist. Denn das Land Nordrhein-Westfalen unterstützt finanziell keine Einzelprojekte, sondern nur noch Gesamtvorhaben. "Im Laufe der nächsten anderthalb Jahre werden wir darum immer wieder auf Sie zukommen", versprach die Technische Beigeordnete Sigrid Burkhart den Zuhörern und forderte die Kaarster auf: "Kommen Sie mit uns auf das Abenteuer Stadtentwicklung."

An sechs Thementischen diskutierten die Kaarster dann in Kleingruppen. Besonders gefragt: der Komplex Mobilität und Verkehr. Hier wurde die Verkehrssituation zwischen Rathaus und Maubiscenter, aber auch an der Neusser Straße kritisiert. Die ärztliche Versorgung lässt vielen noch zu wünschen übrig, spezialisierte Fachgeschäfte, etwa ein Herrenausstatter oder ein Anbieter von Strickbekleidung, werden vermisst, der Standort der Postfiliale sei zu abgelegen. Gut kommt offenbar der Martinus-Kunstweg samt Grüngürtel an. Auch ganz konkrete Verbesserungsvorschläge wurden genannt: So wurde angeregt, die Bildungseinrichtungen noch stärker zu vernetzen. Und jemand wünscht sich eine Markthalle gegenüber dem Rathaus.

(NGZ)
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