Kaarst Politisch in Büttgen aktiv, sozial in Afrika

Kaarst · Sein Glaube motiviert den neuen Vorsitzenden der Büttgener CDU, Lehrer Carl-Wilhelm Bienefeld, zu seiner politischen Tätigkeit.

 Amerika-Fan: Nach zehn Jahren in Kanada zog es Carl-Wilhelm Bienefeld zurück ins Rheinland - aus Sehnsucht nach dem heimischen Dialekt.

Amerika-Fan: Nach zehn Jahren in Kanada zog es Carl-Wilhelm Bienefeld zurück ins Rheinland - aus Sehnsucht nach dem heimischen Dialekt.

Foto: L. Berns

Im gemütlichen Wohnzimmer von Carl-Wilhelm Bienefeld stechen zwei Dinge besonders ins Auge: die amerikanische Flagge neben dem Bild des amtierenden US-Präsidenten und religiöse Symbole wie Kreuze, Engel und entsprechende Bücher. "Vor dem christlichen Hintergrund engagiere ich mich in der Politik und für das Gemeinwohl", sagt Bienefeld und führt gleich seinen Wahlspruch von John F. Kennedy an: "Frage nicht, was ein Land für dich tun kann, sondern was du für dein Land tun kannst!"

Bienefeld, katholischer Diplom-Theologe und als Religionslehrer am Düsseldorfer Max-Planck-Gymnasium tätig, setzt diese Maxime auf vielfältige Weise um. Der 66-Jährige ist seit gut vier Wochen Vorsitzender des CDU-Ortsverbands Büttgen. Seit 1971 Mitglied der CDU, war er bereits im Neusser Stadtrat und als Kreistagsabgeordneter aktiv. In seiner neuen Funktion liegt ihm eine andere Art der Mitgliederbetreuung besonders am Herzen. "Ich möchte Versammlungen einberufen, bei denen jeder angehört werden kann", erklärt er. Außerdem hofft er auf neue Mitstreiter und wird das Gespräch mit ortsansässigen Gruppen wie der Interessengemeinschaft Büttgen, den Sport- und Schützenvereinen und der Kirche suchen. "Was hat jeder zu sagen und wo drückt der Schuh?", ist seine Frage. "Die Menschen sollen merken: Mit der CDU kann man ins Gespräch kommen", fasst er zusammen.

In seiner Freizeit beschäftigt sich der in Neukirchen geborene Theologe mit der von ihm gegründeten Organisation "Lebenszeichen Afrika". "Nach dem Tsunami 2004 konzentrierten sich Hilfsmaßnahmen vor allem auf Südostasien", erzählt Bienefeld. "Ich wollte aber, dass Afrika nicht vergessen wird und eine langfristige Hilfe bekommt", sagt er. Eine Bekannte in Marianhill (Nähe Durban/Südafrika) brachte ihn auf die Idee. Der Verein finanziert die Ausbildung von Palliativhelfern und Krankenschwestern, kümmert sich um die Unterbringung von Aids-Waisen und die Renovierung von Schulen. Jüngstes Projekt ist ein Heim für Menschen mit Behinderungen in Mbale/Uganda.

"Das Schönste ist, dass ich meine Schüler zur Unterstützung miteinbeziehen kann", erklärt Bienefeld. Die Jugendlichen reisen nach Afrika und legen vor Ort selbst Hand an. Privates Glück erlebt Bienefeld, der selbst kinderlos ist, als Patenonkel des kleinen Daniel (13 Monate alt). "Ein befreundeter Pfarrer fragte mich, ob ich bei der Taufe eines Kindes aus Nigeria dolmetschen könne", erzählt er. So übernahm er gleich die Patenschaft für den kleinen Jungen, der ihm und seiner Frau sehr ans Herz gewachsen ist.

Und woher stammt seine Liebe zu Amerika? "Wir haben sieben Jahre in Kanada gelebt, aber dann war mein Heimweh nach heimischem Dialekt zu groß", erinnert sich Bienfeld lachend. Damals besaß er ein kleines Hotel und arbeitete gleichzeitig als Manager eines großen Hauses. "Wir haben uns dort wohlgefühlt und sind viel in die USA gereist", erzählt er. Mittlerweile fühlt sich das Ehepaar seit zehn Jahren in Büttgen heimisch.

(NGZ)
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