Kaarst Pfarrer Pilz bedankt sich mit Messe

Kaarst · Der frühere Pfarrer von St. Martinus kehrt gerne zu seiner Gemeinde zurück.

 Winfried Pilz nutzt den Besuch, um mit Weggefährten zu reden.

Winfried Pilz nutzt den Besuch, um mit Weggefährten zu reden.

Foto: hn-

Wenn sich Monsignore Winfried Pilz (75) an Kaarst erinnert, sprudeln die Erinnerungen. "Ich habe viele Seelsorgeaktionen im Eiscafé in der Nähe der Martinuskirche erlebt, das war praktisch mein allernächster Wirkungskreis", erinnert sich der Geistliche, der aus Anlass seines goldenen Priesterjubiläums im Februar nach und nach seine ehemaligen Einsatzorte besucht. "Im vergangenen Jahr hatte ich bereits zugesagt, die Goldhochzeitsmesse für eine ehemalige Pfarrsekretärin zu feiern", erzählt er, "jetzt verbinde ich das mit der Möglichkeit, mit einer schlichten Messe Danke für die hier verbrachte Zeit zu sagen."

Pilz denkt gerne an die Jahre 1990 bis 2000 zurück: "Nach 18 Jahren Jugendseelsorge im Haus Altenberg war das eine ganz neue Rolle für mich, Pastor eine so großen und lebendigen Gemeinde zu werden." Die damalige Eigenständigkeit von St. Martinus sei ein "Glücksfall" für ihn gewesen, denn so fand er alles "nur ein Mal" vor. "Trotzdem haben wir das ,Kaarster Kapitel' ins Leben gerufen, wanderten von einer Pfarrei zur nächsten, um die Zusammengehörigkeit aller vier Kaarster Kirchen zu zeigen", erinnert er sich. "Mittlerweile gibt es ja diese Pfarreiengemeinschaft", erklärt er und weiß, dass die Aktion damals nicht ganz verstanden wurde.

Ins Schwärmen gerät er beim Gedanken an die Wohnsituation im Pfarrhaus, dessen späteren Umbau er sehr bedauert. "Die Kapläne und ich teilten uns einige Räume, außerdem hatte jeder seine Privatsphäre. Das setzte grundsätzliches Wohlwollen voraus, hatte aber Modellcharakter für ein gemeinsames Leben, was sich natürlich positiv auf die Arbeitsatmosphäre auswirkte", sagt Pilz und fügt hinzu, dass Sankt Martinus den Ruf einer "Musterpfarrei" im Erzbistum genoss. Wobei er schmunzelnd einschränkt, dass alles ganz "normal" gewesen sei und er immer auf kompetente Mitarbeiter zurückgreifen konnte.

Als echtes Highlight im Wortsinn habe er die Aussicht von einer Hebebühne im Rahmen einer Feuerwehraktion bei einem Pfarrfest empfunden, erzählt der musikaffine Pfarrer, den der frühere Kantor Raimund Wippermann dazu brachte, ein Lied für die Kommunionkinder zu schreiben.

Seit 2012 ist er im Ruhestand und wohnt wieder in der Oberlausitz, in deren Nähe er aufgewachsen ist. "Ich kann es nicht so ganz lassen, mich zu kümmern", gibt Pilz zu. Deshalb besucht er die Kirche im Heimatdorf seiner Mutter an der tschechischen Grenze und "kümmert" sich dort um die Gemeindemitglieder. Der Dankgottesdienst findet am Sonntag, 19. Juni, um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Martinus statt.

(NGZ)
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