Kaarst OGS-Team ist bei der Ferienbetreuung raus

Kaarst · Weil die Mitarbeiter noch Urlaub haben, hat der bisherige OGS-Träger ab 15. Juli kein Personal. Der neue Träger soll zum 1. August kommen.

 Heinz-Josef Hollenders leitet seit acht Jahren die OGS an der Astrid-Lindgren-Schule und würde gern weiter dort arbeiten.

Heinz-Josef Hollenders leitet seit acht Jahren die OGS an der Astrid-Lindgren-Schule und würde gern weiter dort arbeiten.

Foto: Lothar Berns

Heinz-Josef Hollenders ist traurig. "Mit Kindern zu arbeiten ist meine Berufung. Etwas anderes kann ich mir überhaupt nicht vorstellen", sagt er. Seit acht Jahren leitet er die Offene Ganztagsschule (OGS) an der Astrid-Lindgren-Grundschule, hat auch die Aktionen in den Ferien mit viel Leidenschaft organisiert. "Wir haben mit den Kindern Ausflüge unternommen. Wir waren in Freizeit- oder Kletterparks, haben ihnen die Natur näher gebracht, regionale Bauern besucht, gemeinsam eingekauft, gefrühstückt und gekocht", erzählt er. In diesem Sommer werden Hollenders und seine 13 Kollegen das wohl nicht mehr tun. "Die Schule hat sich für einen neuen Träger entschieden, der den Betrieb zum 1. August übernehmen soll. Wir alle haben noch Urlaubsansprüche. Deshalb sind wir Mitte Juli raus", so Hollenders.

Am Dienstag hat er ein Schreiben an die Eltern geschickt, den Betreuungsbedarf für die erste Hälfte der Sommerferien abgefragt. "Erfahrungsgemäß beteiligen sich rund 70 Kinder an den Aktionen", sagt Hollenders. Der Kaarster Schuldezernent Sebastian Semmler ist zuversichtlich, dass die Betreuung der Kinder gewährleistet wird. "Wir haben im Vorfeld mit den Bewerbern für die OGS-Trägerschaft geklärt, ob sie gegebenenfalls einspringen können", sagt er. Bis gestern Mittag war noch nicht klar, ob der private Trägerverein die Ferienaktion leitet. Dann wurde Semmler von der Schulleitung darüber informiert, dass der private Träger für die in den ersten drei Wochen kein Personal stellen kann.

Heute Abend steht das Thema Ferienbetreuung in der OGS auf der Tagesordnung des Schulausschusses. "Die Eltern haben einen vertraglich zugesicherten Anspruch darauf, und wir werden diesen Vertrag erfüllen. Zur Not können auch andere OGS einspringen", sagt Semmler. Auch die Vergabe der Trägerschaft steht auf der Programm des Ausschusses. Die Mitglieder werden im nichtöffentlichen Teil beraten und entscheiden, wer den Offenen Ganztag an der Astrid-Lindgren-Schule ab August betreiben wird. Von den drei Bewerbern sind zwei schon im Kaarster OGS-Geschäft aktiv, der dritte kommt aus einer Nachbarstadt. Nach NGZ-Informationen soll der Evangelische Verein für Jugend- und Familienhilfe Kaarst die besten Chancen haben, die Trägerschaft zu übernehmen.

Die 14 Mitarbeiter des vor zehn Jahren von Theo Werner (77) gegründeten privaten Trägervereins hoffen auf eine Übernahme. "Der neue Träger will sich am Freitag bei uns vorstellen. Ob es dann aber schon Gespräche darüber gibt, wie es weitergehen soll, wissen wir nicht", sagt Heinz-Josef Hollenders. Die Mitarbeiter hätten ihre Bewerbungsunterlagen bei der Stadt abgegeben. Die hat allerdings keinen Einfluss auf die Personalpolitik des neuen Trägers. "Aber es gibt durchaus Signale, dass Personal übernommen werden soll. Wer und wie viele das sein werden, können wir nicht sagen", sagt Semmler.

(NGZ)
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