Kaarst Nachbarschaftsinitiative will Büttgener mobilisieren

Kaarst · Der neue Rewe-Markt in der Stadtmitte ist für Jürgen Garbang vom Verein "Lebendige Nachbarschaften" (Lena) bitter nötig. "Sonst gibt es hier ja nichts mehr", sagt er, "andere Städte haben zwei oder drei Stück davon. Hauptsächlich erhoffen wir uns, dass das Geschäft ein Frequenzbringer für die anderen Läden in der Innenstadt wird. Aber das soll trotzdem erst der Anfang sein ", erklärt er weiter, denn die Nachbar-Initiative hat sich der Verschönerung des Stadtkerns verschrieben.

Um die Mitte von Büttgen wieder mit Leben zu füllen, reiche der Markt noch nicht aus. "Büttgen wurde besonders im Zentrum lange vernachlässigt. Für viele Leute ist es ein sterbender Ort", sagt Manfred Stranz, 1. Vorsitzender des Vereins.

Das wichtigste Ziel sei, die Menschen in Büttgen zu motivieren, selber etwas zu tun. "Wir möchten keinesfalls die Besserwisser sein und alles vorschreiben, sondern wollen die Leute anregen, mit uns an Thementischen über Probleme zu sprechen. Der Informationsaustausch soll ein ständiger Prozess werden", sagt Garbang. Die Beteiligung der Einzelnen sei entscheidend. "Man kann tun, was man will: Wenn im Internet Dinge für einen Euro billiger angeboten werden, kaufen die meisten Menschen darüber auch ein. So verebbt der Stadtkern. Die Gesellschaft muss also auch etwas ändern wollen."

Zusätzlich sei es besonders wichtig, dass "die Gesellschaft und die Politik zusammenarbeiten und an einem Strang ziehen." Reibungspunkte der Vergangenheit sollten auch dort bleiben. "Ein Gegeneinander hilft keinem", sagt Stranz.

Außerdem müsse in der Kommunikation nachgebessert werden. "Viele Informationen kommen bei einem Drittel der Einwohner gar nicht an. Wenn die Bürger besser über die Projekte von den Vereinen Bescheid wüssten, würden sich bestimmt noch mehr Menschen engagieren", meint er. Weiterhin hofft er auf die Zusammenarbeit mit anderen Initiativen. "Neben uns gibt es auch noch zahlreiche weitere Vereine in Büttgen. Wenn wir die Projekte bündeln könnten, wäre das hervorragend."

Für die Zukunft erhofft sich "Lena" durch die Verschönerung der Stadtmitte "einen Zulauf von jüngeren Familien, die sich durch den Kern angezogen fühlen. Man kann sehr gut in anderen Städten beobachten, wie das zum Leben des Zentrums beiträgt", sagt Stranz.

Zu einer ersten Diskussion über Wege zur Verschönerung der Stadtmitte, lädt der Verein am 3. November, 18 Uhr, bei einer Versammlung in die Johanneskirche ein.

(se)
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