Kaarst Musikschule begeistert mit "Glee!" im Einstein-Forum

Kaarst · Da ist Bewegung drin, da ist Farbe, da ist Handlung. Es ist viel Instrumental- und Vocalmusik zu hören. Sehr amerikanisch wirkt alles, spätestens dann, wenn sich die Cheerladies im Takt wiegen. "Hier geht es um Freude und Spaß", gibt der Leiter der Musikschule, Mark Koll, dem Zuhörer noch mit auf den Weg. Es sei kein Musical, so rückte der agile Musikpädagoge, der das Geschehen vom Keyboard aus lenkte, vorab ergänzend zurecht. Hier ist mit "Glee!" eine beliebte amerikanische TV-Serie adaptiert, wobei die Musik weitgehend übernommen ist, aber die Texte selbst geschrieben sind.

 Die jugendlichen Darsteller spielten im Einstein-Forum mit überzeugend unbefangener Lässigkeit.

Die jugendlichen Darsteller spielten im Einstein-Forum mit überzeugend unbefangener Lässigkeit.

Foto: MK

Die echten und eingebildeten Nöte auf der Highschool, wie sie sich in diesem schwierigen Schüleralter ergeben, bleiben nicht ausgelassen. Eine überschätzt sich und stilisiert sich vorschnell zum Star, eine andere schwärmt für einen Schulkameraden, der das gar nicht so richtig mitbekommt; ein weiterer Junge ist einem anderen Jungen zugetan. Und Querelen im Lehrerkollegium dürfen natürlich auch nicht fehlen. An großen Mühen bei den Proben wird es kaum gemangelt haben. Das kann bei einem so ehrgeizigen Vorhaben auch gar nicht anders sein, doch in jedem Fall schlagen sich die Jungen und Mädchen (bei einem Altersdurchschnitt von zwölf bis 17 Jahren, mit zwei älteren Ausnahmen) hervorragend.

Sie trauen sich was, und wenn der Eindruck nicht täuscht, so überwiegt auf der Bühne frappierende Unbefangenheit. Insgesamt 18 Darsteller und dazu noch einmal 40 bis 50 Personen hinter der Bühne bewegen sich in einer Lässigkeit, als wären sie gerade zur Pause auf dem Schulhof.

Eine Band mit allen Instrumenten und Spielern, wie sie in der Popmusik heute unverzichtbar sind, ein geschickt konstruiertes Bühnenbild und sogar eine Souffleuse erhöhen den professionellen Touch. Doch es blieb dabei: Es war gerade das erkennbar Unfertige, Unperfekte, das die Zuhörerschaft faszinierte. In Publikum befanden sich - wie kann es auch anders sein - viele Fans aus den Familien der Akteure. So gewann die Vorführung ganz viele persönliche Momente, die mit erfrischender Erheiterung und am Ende mit rauschendem Beifall quittiert wurden.

(NGZ)
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