Kaarst Musical "Ausgetickt" hat heute Premiere

Kaarst · Die "Young Singers" des AEG spielen eine Geschichte um Uhren, Zeitdruck und Entschleunigung.

Die 24 "Young Singers" stehen in Dreierreihen auf der Bühne des Albert-Einstein-Gymnasiums, professionell mit Headsets ausgerüstet und eingetaucht in blaues und rotes Licht. "Uhren müssen spuren" singen sie, klatschen und bewegen sich in schon nahezu perfekter Performance zu den flotten Rhythmen. Musikpädagoge Ernst-J. Danz dirigiert konzentriert, unterstützt, wo es nötig ist, lobt und gibt Anweisungen. Die Proben zum Musical "Ausgetickt - Die Stunde der Uhren" von Gerhard A. Meyer und Gerhard Weiler sind in die heiße Phase getreten. Denn heute Abend um 19.30 Uhr ist Premiere.

"Jetzt üben wir auch zu den regulären Schulzeiten", erklärt Danz. Er wurde vor drei Jahren auf das Musical aufmerksam. Das "zeitlose" Thema hat ihn angesprochen. "Der Zeitbegriff ist relativ. Ganz ohne Rahmen geht es nicht, aber eine Entschleunigung ist nötig, damit nicht alles zerhackt wird", erklärt Danz. Im Musical verkörpern verschiedene Uhrentypen den Umgang mit der Zeit: Die Superuhr duldet keine Abweichung, was den Weckern Bobby und Elvis sehr "auf den Wecker geht". Dann gibt es noch die gemütliche Sonnenuhr und die geheimnisvolle Rita Rolex mit 600 Karat. Viele Uhren haben plötzlich "keine Zeit mehr für die Zeit", wie die Schüler singen und "ticken aus". Das Ende wird versöhnlich, verrät Danz (64), seit 1983 am AEG tätig.

Vor 30 Jahren gründete er die "Young Singers", die sich aus Schülern der Jahrgangsstufen fünf bis sieben zusammensetzen. Alle Jugendlichen sind von dieser AG begeistert. "Es macht Spaß und man lernt neue Freunde kennen", sagt Julia (11). Carina gefällt die Verbindung von Schauspiel und Musik und Alma die Entstehung einer neuen Gemeinschaft. In eine andere Rolle schlüpfen zu können, hat es Tom (11) besonders angetan. Agasya liebt vor allem die Kostüme und die Möglichkeit, zu zeigen, "was wir alles draufhaben", erklärt sie stolz. "Drei Mütter haben sehr viele Kostüme genäht und Almas Mutter Angela Froemer, Sängerin an der Düsseldorfer Oper, hat uns welche aus dem Fundus besorgt", erzählt Danz.

Das Thema des Musicals gefällt den Kindern gut. "Die strenge Superuhr kann man mit den Politikern vergleichen, die Kontrolle ausüben wollen", findet Julika (12). Mia vergleicht die armen und reichen Uhren mit Menschen verschiedener sozialer Schichten: "Das ist wie im realen Leben!" Für die Choreographie des 90-minütigen Stücks zeichnen Charlotte Reimann, Laura Benakidis und Julia Schnitzler (alle Jahrgangsstufe elf) verantwortlich. Zudem arbeiten je fünf Schüler am Licht- und Tonpult mit.

Info Aufführungen heute und Dienstag, 5. Juli, um 19.30 Uhr im Albert-Einstein-Forum, Am Schulzentrum 16. Eintritt frei.

(keld)
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