Kaarst Müntefering zu Gast im SPD-"Salon"

Kaarst · Der ehemalige Bundesvorsitzende der SPD, Franz Müntefering, hat bei einer Rede in Kaarst dazu aufgerufen, die Chancen der Einwanderung besser zu nutzen. Deutschland sei ein Einwanderungsland und eine Nation, in der durch den demografischen Wandel mehr alte Menschen sterben als neue geboren werden.

Müntefering war am Freitagabend beim "Roten Salon" der Kaarster SPD in der Realschule Halestraße vor rund 50 interessierten Bürgern und Parteifreunden zu Gast. Der 75-Jährige war von 2005 bis 2007 im ersten Kabinett von Angela Merkel Vizekanzler, tritt seit 2012 in der Politik etwas kürzer und lebt heute mit seiner Gattin in Herne. Er reiste mit der Bahn an und nahm bei seinem Impulsreferat im "Roten Salon", der vom Kaarster SPD-Chef Kocay Ekici moderiert wurde, kein Blatt vor den Mund.

Müntefering schnitt in seiner lebensnahen Rede Themen aus allen Ebenen an - vom demografischen Wandel bis hin zur flächendeckenden Ärzteversorgung. In Sachen Zuwanderung betonte der Sozialdemokrat: "Der Irrtum, dass wir irgendwelche Stadtmauern hochklappen könnten, muss endlich aus den Köpfen verschwinden." Damit schlug Müntefering eine Brücke zum Fachkräftemangel.

Deutschland - und damit auch der Rhein-Kreis Neuss - muss seine Potenziale laut Müntefering besser nutzen. Sowohl in der Flüchtlingspolitik als auch in der Problematik des Fachkräftemangels "müssen sich die Kreise zusammentun und sich noch besser organisieren". Nach seinem 45-minütigen Vortrag in der Realschule, in der trotz der Prominenz viele Stühle frei blieben, stellte sich der frühere Arbeitsminister den Fragen der Bürger im Publikum, in dem auch die stellvertretende Kaarster Bürgermeisterin Ursula Baum und Landrats-Kandidat Hans Christian Markert saßen.

(NGZ)
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