Kaarst Mit Magazin auch Kirchenferne erreichen
Kaarst · Dreimal im Jahr erstellt ein Redaktionsteam das Heft "Format 4", das an 19.000 Katholiken geht.
"Der Pfarrbrief ist das Informations- und Verkündigungsorgan der Pfarreiengemeinschaft Kaarst Büttgen", ist auf der Internetseite der katholischen Kirche Kaarst zu lesen. Der "Brief" entpuppt sich als 40 Seiten starkes Hochglanz-Magazin in Din-A-4-Größe: "Format 4" bietet dreimal jährlich eine Fülle an Texten, Bildern und Informationen. Der Name bezieht sich auf die vier Gemeinden in Kaarst, Büttgen, Holzbüttgen und Vorst, die seit 2009 eine Pfarreiengemeinschaft mit 19.000 Katholiken bilden. "Es war notwendig, aus den bisherigen Pfarrbriefen eine Gemeinschaftsarbeit zu machen", sagt Redaktionsmitglied Werner Winkes. So entstand 2010 eine Redaktion mit Mitarbeitern aus allen vier Gemeinden.
"Wir mussten uns erst zusammenraufen", gibt Winkes zu, "aber schnell wurden wir ein Bombenteam und sind mit viel Spaß, Engagement und Herzblut bei der Sache." Drei Frauen und fünf Männer der verschiedensten Berufe sind von Anfang an dabei, aktuell komplettieren zwei Priester die Runde. Das Redaktionsteam trifft sich in häuslicher Atmosphäre drei Mal pro Heft. Zum Thema - das aktuelle heißt "Zu-wenden" - werden in einem Brainstorming Ideen für Textbeiträge gesammelt: Wer schreibt was? Welche Autoren lassen sich gewinnen? "Manchmal fließt etwas einfach so heraus, manchmal dauert es länger", erläutert Dagmar Andrae (54), Vorsitzende des Pfarrgemeinderates (PGR), ihre Erfahrungen mit dem Schreiben. Bei Pfarrvikar Gregor Ottersbach (52) muss eine Idee erst reifen. "Ich gehe sozusagen schwanger mit dem Text. Das ist wie bei einer Predigt", zieht er einen Vergleich. Er fungiert derzeit als geistlicher Begleiter mit Verbindung zum Pastoralteam. Sind alle Texte beisammen, werden sie in eine Dropbox gestellt, so dass jedes Redaktionsmitglied Zugriff darauf hat und Korrektur lesen kann. Zudem müssen die Termine und Infos aus den Pfarrbüros eingepflegt werden.
Bildauswahl und Layout liegen in der Hand von Leonhard Sieg, der vor der Drucklegung schon mal ein ganzes Wochenende opfert. Das 14.500 Stück auflagenstarke Heft in Händen zu halten, sei jedes Mal ein tolles Gefühl, sagen alle. Finanziert wird das Magazin vom Erzbistum Köln. "Man kann pro Gläubigem fünfzig Cent pro Heft veranschlagen", erläutert Dagmar Andrae. Verteilt werden die Hefte durch ehrenamtliche Helfer an alle katholischen Haushalte in Kaarst sowie in Büttgen und Vorst an alle Haushalte. Auch eher kirchenferne Gemeindemitglieder sollen erreicht werden. "Wir halten ein gutes Niveau, trotzdem muss das Heft weniger ernst werden. Manchmal rühren wir zu sehr im eigenen Saft", sagt Winkes selbstkritisch. Alle wünschen sich jüngere Redaktionsmitglieder und freuen sich über neue Ideen.