Kaarst Kunstkalender für das Jahr 2018 vorgestellt

Kaarst · "Das Geheimnis hinter dem Gesicht", lautete das Motto für den Sparkassenkalender 2018, der ab sofort erhältlich ist - ein Motto, mit dem offenbar viele Kaarster Künstler etwas anfangen konnten. 27 von ihnen reichten 68 Bilder ein. Die Auswahl der zwölf Besten dürfte für die Jury keine ganz leichte Aufgabe gewesen sein.

 Der neue Kunst-Kalender ist ab sofort erhältlich.

Der neue Kunst-Kalender ist ab sofort erhältlich.

Foto: Salzburg

Im Sparkassenkalender vertreten zu sein, ist für die Kaarster Kunstschaffenden nach wie vor erstrebenswert. Heike Plohs schaffte es mit ihrem August-Bild sogar auf die "Titelseite". Die Kunsthistorikerin Bettina Zeman beschrieb in ihrer Einführungsrede die "skizzenhaft angelegte Papierarbeit". Ein Garant für künstlerische Qualität ist Ada Blochwitz, eine der etabliertesten Kaarster Künstlerinnen, die es jetzt mit ihrem Bild "Zwillinge" in den Kalender schaffte. Strenge, Ernsthaftigkeit sind Begriffe, die einem dazu einfallen.

Typisch für Ada Blochwitz sind die Punkte als Gestaltungselement und die Farbauswahl und -kombination. Thomas Weiers setzte als Fotograf die Zeichnung vom Gesicht eines alten Menschen in Szene, sparte den oberen Teil des Kopfes aus und fügte das Bild in eine Art Parkhaus-Szene ein. Renate Linnemeiers Frau erinnert mit ihrer Silhouette ein wenig an Nofretete, ihre zu Berge stehenden Haare bestehen aus Pappstreifen.

Horst Schuwerack hat sein früheres Markenzeichen, die Schranke, wiederentdeckt. "Janus - das zweite Gesicht" heißt die Collage mit sparsam eingesetzter Malerei. Der Januskopf ist für ihn das Symbol der Zwiespältigkeit. Ulrich Fritsch fügt Malerisches und Grafisches, Gegenständliches und Ungegenständliches zu einem gelungenen Ganzen zusammen. Volker Pferdmenges komponiert ein Gesicht aus unzähligen Quadraten mit Noten, Landschaften und Farbflächen. Klaus Büschgens spielt mit "Mienenspielen", schafft Leichtigkeit und Flüchtigkeit mit zunächst gegenstandslos anmutenden Farbflächen.

Beate Palmen gibt dem Betrachter mit ihrem Porträt Rätsel auf: Handelt es sich um einen Mann oder eine Frau? Auch ein Blickkontakt zu der Figur ist nicht möglich - ganz im Gegensatz zu dem alten Mann mit dem zerfurchten Gesicht, den Gerlind Engelskirchen in Bulgarien fotografiert hatte. Trudi Sommer-Knuppertz präsentiert mit ihrer Malerei ein in Licht und Schatten gelegtes Gesicht. Hanna wirkt offen und direkt, aber trotzdem rätselhaft. Birgitt Verbeek zeigt auf dem Dezember-Blatt ihre "Hommage an die Frau". Im Kern besteht die Arbeit aus einem Briefmarkensatz "Venus", Kopf und Hals werden durch blaue Konturen auf roten Briefmarken angedeutet.

Zusätzlich zu den Originalen der Kalender-Blätter sind in der Sparkasse weitere Arbeiten der ausgewählten Künstler zu sehen. Werke, die so ähnlich, mitunter aber auch anders sind als die Kalender-Bilder.

(barn)
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