Kaarst Koreanische Künstler zeigen "Unfinished Story" in Büttgen

Kaarst · "Unfinished Story" heißt die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Rathaus Büttgen, mit der der Kontakt zu dem koreanischen Kunst-Professor Dong-Yeon Kim und seinen Schülern gepflegt wird. Der Gast aus Seoul, der unter anderem in Düsseldorf bei A.R. Penck studiert hat, kam am Freitagabend zur Eröffnung mit zwei seiner Meisterschülerinnen, die ihre Werke jetzt in Büttgen zeigen: Yu-Jeong Shin und Ji-Yeon Choi. Die Ausstellung ist bis 19. August zu sehen.

 Shi (l.), Dong-Yeon Kim und Ji-Yeon Choi (M.) stellen aus. Foto: ati

Shi (l.), Dong-Yeon Kim und Ji-Yeon Choi (M.) stellen aus. Foto: ati

Foto: Yu-Jeong

Ji-Yeon Chois (24) Arbeiten beschreibt ihr Professor so: "Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft werden zu einer Einheit in ihrem Werk, und der Betrachter sieht eine andere, unbekannte Welt." Ausgangspunkt ist ihre Kindheit, auf den Bildern sind zufriedene Babys zu sehen, denen es an nichts zu mangeln scheint, ihre Welt ist creme- bis dezent pastellfarben, runde Formen überwiegen, alles wirkt behaglich, fluffig - ein Kinderparadies mit Sahne, Zuckerwatte und allem, was das kleine Herz begehrt, beeindruckend umgesetzt.

Yu-Jeong Shin (25) schaut gerne hinter die Kulissen - die Kulissen des menschlichen Körpers. Ihre großformatige Arbeit, die sofort mit Farben wie Violett ins Auge fällt, zeigt einen menschlichen Körper, der zum Teil durch Röntgenaugen gesehen wurde: So ist das Gehirn sichtbar, auch Teile der Organe. Im Gegensatz zu dieser modernen Malerei stehen die Kleinformate, die eher - auf den ersten Blick zumindest - traditionell koreanisch wirken. Mit äußerst feinem Pinsel gemalt, entstanden Menschen und Tiere wie Wesen im Paradies.

Professor Dong-Yeon Kim, Jahrgang 1960, zeigt Zeichnungen auf Papier mit Rechenkästchen. Mit einfachen Strichen in blauer Farbe brachte er Gesten, die man mit den Fingern einer Hand machen kann, zu Papier. Die Bewegung bringt er mit Symbolen wie kleinen Kringeln in Rot zum Ausdruck. Diese sehr reduzierten Arbeiten und das Papier im DIN-A-6-Format, auf dem sie entstanden, spiegeln sein Credo wider, Kunst habe mit Mathematik zu tun. Die Kunst von Dong-Yeon Kim ist die Antwort auf die Frage, ob Kunst heute zu schwer, zu intellektuell sei.

(NGZ)
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