Kaarst Konverter-Standort: CDU fordert Machtwort vom Land

Kaarst · Die CDU-Fraktion im Regionalrat des Regierungsbezirks Düsseldorf fordert NRW-Ministerpräsidentin Hannelore Kraft (SPD) auf, sich in die Debatte um den Stromkonverter einzuschalten und ein Machtwort zu sprechen. Die Frage nach dem Konverterstandort stellt sich neu, weil die Dreiecksfläche in Kaarst auch im neuen Entwurf des Regionalplans für Kiesabbau vorgesehen ist. Dirk Brügge (CDU), Geschäftsführer der Regionalratsfraktion und stellvertretender Landrat des Rhein-Kreises Neuss, sagt: "Es kann nicht sein, dass die Landesregierung sich hier vollkommen wegduckt."

Der Netzbetreiber Amprion weist auf die enge Zeitschiene bis zur geplanten Inbetriebnahme des Konverters hin: 2017 muss das Genehmigungsverfahren gestartet werden, damit das für die Energiewende notwendige Bauwerk 2022 in Betrieb gehen kann. Amprion-Sprecher Thomas Wiede sagt: "Wir brauchen die Unterstützung der Politik, um Verzögerungen zu vermeiden. Es handelt sich bei dem Konverter und der geplanten Energieleitung um das Energieprojekt von NRW bis Baden-Württemberg." Er sei zuversichtlich, dass der Konverter in Kaarst gebaut wird. Forderungen nach einer Neubewertung aller Flächen im Rhein-Kreis und einer neuen Priorisierung des Standorts Osterath, wie von den drei SPD-Bürgermeistern aus Rommerskirchen, Grevenbroich und Dormagen geäußert, erteilt Wiede eine Absage.

Um die Dreiecksfläche an der A 57 für den 20 Meter hohen und 200 mal 100 Meter großen Stromkonverter zu nutzen, müsste die Bundesnetzagentur ein "Zielabweichungsverfahren" beantragen. Dafür bräuchte es jedoch das Einvernehmen der Kaarster Politik. Der Kaarster Rat hat sich aber schon im Juni 2014 ganz klar positioniert - gegen den Konverter. "Es gibt keine Ersatzstandorte zu den jetzt ausgewählten Flächen", sagt Wiede mit Blick auf Kaarst und Gohr/Widdeshoven. Mit der Stadt Kaarst sei man weiter im Dialog. "Wir glauben, dass der Netzausbau jetzt so umsetzbar ist."

(sep)
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