Kaarst König Hubert V. genießt Jubiläums-Schützenfest

Kaarst · Im 600. Jahr ihres Bestehens feiert die Büttgener Bruderschaft ein traditionelles Fest - mit vielen kleinen Besonderheiten.

 Mit König Hubert V. Kallen an der Spitze zogen die Schützen der Jubiläumsbruderschaft am Sonntag durch Büttgen.

Mit König Hubert V. Kallen an der Spitze zogen die Schützen der Jubiläumsbruderschaft am Sonntag durch Büttgen.

Foto: Georg Salzburg

Die Büttgener St.-Sebastianus-Schützenbruderschaft feiert in diesem Jahr ihr 600-jährigen Bestehen, und das ist, ganz ohne Frage, eine Ausnahmesituation - im positiven Sinn. Der stellvertretende Brudermeister Siegfried Hämel gab jetzt trotzdem Folgendes zu verstehen: "Wir wollen unser Schützenfest genauso traditionell feiern wie immer." Aber wer am Wochenende genau hinschaute, konnte trotzdem kleine Besonderheiten erkennen, die auf das Großereignis im Herbst hindeuten. So eröffnete Hämel, der das Bundesschützenfest vom 18. bis zum 20. September maßgeblich mit organisiert, am Samstagabend im Festzelt eine Art Souvenir-Shop mit Fanartikeln wie Schlüsselanhängern, Taschenhaken für die Schützenfrauen sowie Eintrittskarten für die Veranstaltungen im September. Ebenfalls im Programm: Regenponchos unter dem Motto "Schützen schützen".

Zum Auftakt des Schützenfestes gab es ebenso wie gestern bei der Morgenparade keinerlei Bedarf für Regenkleidung. Über einen erfrischenden Regenschauer hätten sich wahrscheinlich die vier Schützenfestfreunde gefreut, die am Samstag beim Festgottesdienst beziehungsweise beim anschließenden Großen Zapfenstreich in Ohnmacht fielen - Dr. Richard Derichs vom Schützenzug "Horrido" kümmerte sich gemeinsam mit dem Sanitätsdienst um die Kollabierten.

Der Gottesdienst auf dem Luisenplatz war sehr gut besucht. Die Predigt hielt Bundespräses Monsignore Robert Kleine. Markus Leßmann, der Vorsitzende des Festausschusses der Büttger Bruderschaft, stellte sich in seiner Rede vor, wie in 100 Jahren in Büttgen Schützenfest gefeiert wird. Diese visionäre Rede vor dem Großen Zapfenstreich kam bei den Schützen sehr gut an. Leßmann hat bereits angekündigt, im Januar für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung zu stehen. Gestern hielt er noch eine Art Ruck-Rede: Jeder Zug solle sich überlegen, ob aus seinen Reihen nicht der neue Schützenkönig kommen könne, sagte er. Bei Geschäftsführer Rolf Keuter war bis gestern Nachmittag noch keine Bewerbung eingegangen.

Am Sonntagmittag hatten bei schwülwarmem Wetter vor allem die Blumenhornträger einen schweißtreibenden Job. Ganz gemütlich ging es ganz am Schluss des Zuges zu: Die Männer von der Artillerie ließen sich auf ihrer Kanone, einer Leihgabe aus Vorst, von sechs stattlichen Kaltblütern durchs Dorf ziehen. Bei der Ordensverleihung und dem Frühschoppen im Festzelt wurde wieder deutlich, dass die Büttgener ein Jubiläum feiern: Als Geschenk an die Bruderschaft spielten knapp 300 Musiker aus zwölf Musikkapellen gemeinsam den Marsch "Medici". König Hubert V. Kallen war in bester Stimmung. Mit dazu beigetragen haben dürfte ein Überraschungsgeschenk seines Freundes Clemens Tilmanns aus Kleinenbroich: Der hatte einen roten Teppich mit den Namen des Königs- und der der Ministerpaare weben lassen.

(barni)
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