Kaarst Kirchengemeinden suchen Presbyter

Kaarst · Mindestens sechs neue Kandidaten müssen für die Presbyteriumswahl in der evangelischen Kirchengemeinde gefunden werden.

 Christian Horn, Annette-Marianne Begemann und Pfarrer Martin Pilz vom Presbyteriumsvorstand hoffen auf interessierte Kandidaten.

Christian Horn, Annette-Marianne Begemann und Pfarrer Martin Pilz vom Presbyteriumsvorstand hoffen auf interessierte Kandidaten.

Foto: Georg Salzburg

Die Kandidatensuche in der evangelischen Kirchengemeinde in Kaarst läuft auf Hochtouren. Zwar findet die Wahl der Presbyter, die alle drei Pfarrbezirke möglichst paritätisch vertreten sollen, erst im Februar nächsten Jahres statt. Doch bereits ab 13. September können zwei Wochen lang Wahlvorschläge für mögliche Kandidaten eingereicht werden.

Das Presbyterium ist das ehrenamtliche Leitungsgremium der Gemeinde. Derzeit gehören ihm 17 Mitglieder an, darunter zwölf Ehrenamtler, zwei Mitarbeiter-Presbyter und drei Pfarrer. Knapp Zweidrittel werden sich wieder zur Wahl stellen. Das heißt aber auch: Mindestens sechs neue Kandidaten müssen gefunden werden, was jedoch nicht ganz einfach ist.

"Wie in allen Bereichen merken wir auch im Presbyterium den Wandel innerhalb der Gesellschaft", sagt Christian Horn, seit kurzem Interims- Vorsitzender des Presbyteriums. Er löste den bisherigen Vorsitzenden, Ortwin Leitzke, der mit Erreichen des 75. Lebensjahres ausscheiden musste, ab. "Wir haben keine Schwierigkeiten, ehrenamtlich Tätige für projektbezogene Aktivitäten zu finden", so Horn. Aber sich auf vier Jahre als Presbyter zu binden, falle offenbar manchen schwer.

Dabei sei diese Arbeit sehr verantwortlich. "Wer in seiner Gemeinde gestalten will, sollte im Presbyterium sitzen", sagt Martin Pilz, der sich mit seiner Frau Annette Marianne Begemann die Pfarrstelle im ersten Pfarrbezirk Kaarst-Mitte und Kaarst-Ost teilt. "Die Gemeinde ist personell und finanziell gut aufgestellt."

In alle wichtigen Entscheidungen - ob Finanzen, Personal, Bauplanung oder Gottesdienstgestaltung - ist das Presbyterium involviert, das einmal im Monat tagt. Zudem sitzen die einzelnen Presbyter in den jeweiligen Ausschüssen, für die sie sich interessieren beziehungsweise Kompetenzen einbringen. Die sieben Ausschüsse zu Bau, Finanzen, Personal, Jugend, Gottesdienst und Theologie, Diakonie sowie Öffentlichkeitsarbeit tagen drei bis vier Mal pro Jahr. "Sicherlich ist manches Mal trockene Gremienarbeit darunter", sagt Horn, der bereits seit 2000 in Holzbüttgen als Presbyter tätig ist. Aber die Arbeit sei auch spannend: "Denn wir haben schon viele Ideen gemeinsam umgesetzt." Dazu zählt er beispielsweise die gelungene Fusion der einst drei unterschiedlichen Gemeinden und Pfarrausrichtungen ebenso wie die diversen Renovierungen. Auch die Planung ungewöhnlicher Aktionen wie Motorrad-Gottesdienst oder Taufe im Kaarster See gehören dazu. Dieses Mitgestalten bei gleichzeitig respektvollem und tolerantem Umgang der Presbyter untereinander sei es, was ihm an diesem Ehrenamt besonders gefalle, sagt Horn.

Daher wünscht er sich, dass sich mehr Kandidaten aufstellen zur Wahl. Am liebsten wäre es ihm, es gebe mehr Bewerber als Plätze. "Besonders im Kaarster Westen fehlen uns Kandidaten." Kaarst-West und -Süd sowie Holzbüttgen zählen zum zweiten Pfarrbezirk, in dem Maike Neumann Pfarrerin ist. Büttgen, Driesch und Vorst gehören zum dritten Pfarrbezirk, wo Werner Hoffmann als Pfarrer arbeitet. "Das Amt ist sicherlich nicht euphorisierend, aber es ist eines mit vielen positiven Folgen", meint Horn.

(NGZ)
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