Kaarst Kinder lernen Kunst der Nahaufnahme

Kaarst · Bilder von seinem Essen, niedlichen Katzen oder witzigen Situationen aufzunehmen und sie über verschiedene Kanäle mit anderen zu teilen und zu verbreiten, gehört mittlerweile zum Alltag der meisten Jugendlichen dazu.

 Fotografieren mal anders: Statt des Handys nahmen die Kinder eine richtige Kamera in die Hand und lernten, sie richtig einzusetzen.

Fotografieren mal anders: Statt des Handys nahmen die Kinder eine richtige Kamera in die Hand und lernten, sie richtig einzusetzen.

Foto: Salz

Die Kaarster Künstlersprecherin und Fotografin Gerlind Engelskirchen war schon im Vorjahr als Dozentin des "Kulturrucksacks" dabei und brachte drei Tage lang den zehn Teilnehmern die Kunst der Nahaufnahmen näher. Einmal im Park, einmal auf dem Markt und einmal bei dem parallel laufenden Steinbildhauerkurs - die Kinder zogen einfach los und nehmen alles genau vor die Linse.

Ausgestattet mit der eigenen Kamera oder vielleicht auch mit der von Papa, machten sich die Schüler auf die Suche nach spannenden Motiven. Das konnte ein Karpfen oder eine Blume sein, eine Orange oder ein Becher Kaffee. "Sie sollen richtig nah ran gehen und alles unwichtige drumherum ausblenden", erläutert Engelskirchen.

Die Standbesitzer auf dem Kaarster Markt hatten keine Probleme, wenn die Jugendlichen an ihren Ständen auf Motivsuche gingen. Manche kannten das Projekt sogar noch aus dem Vorjahr. "Sie haben sich gefreut, ich glaube, ich schicke ihnen ein paar Fotos von ihren Ständen zu", sagt Engelskirchen, die von der positiven Resonanz begeistert war. Das Spannendste für die Nachwuchs-Fotografen war der Kaffeewagen: "Da standen ganz alte Sachen rum, ein Telefon mit Wählscheibe und ein Wackeldackel", berichtet die zehnjährige Carolin.

Mehr als 50 Fotos knipste jeder der Teilnehmr pro Tag. "Sie sind super diszipliniert und machen toll mit", lobt Engelskirchen ihre Gruppe. Denn wenn die vielen Fotos auf den Laptop der Fotografin gezogen wurden, entstanden auch schon mal Wartezeiten, die allerdings durch ein Picknick verkürzt wurden.

Zum Abschluss waren die Ergebnisse von drei Tagen intensiven Fotografierens dann auf einer großen Leinwand zu sehen, wurden kommentiert und kritisiert. Der Spaß stand bei dem dreitägigen Kurusus natürlich im Vordergrund. Doch die jungen Fotografen, die sonst vor allem im Urlaub die Kamera rausholen, hatten auch schon einiges gelernt.

"Im Wald mussten wir drauf achten, die Sonne nicht im Rücken zu haben. In den Augen der Tiere müssen Lichtpunkte sein", erklärt die zehnjährige Neela. Neben Licht und Schatten hatte Gerlind Engelskirchen besonderen Wert auf den richtigen Bildausschnitt gelegt. Um den zu finden, hatte jeder Teilnehmer einen zuvor selbstgebastelten Rahmen mit dabei: "Der Rahmen hilft, das Auge zu schulen und die wichtigen Dinge zu fokussieren", erläutert Expertin Engelskirchen.

Die VHS beteiligt sich übrigens zum dritten Mal am "Kulturrucksack" NRW. "Viele Kurse waren schon lange vor den Ferien ausgebucht, bei einigen gibt es sogar Wartelisten", sagt Elvira Schwerdtfeger, die das Programm bei der Volkshochschule betreut.

(NGZ)
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