Kaarst Keine Ferien für den Schul-Hausmeister

Kaarst · Die Stadt nutzt den Sommer, um die Schulen zu renovieren, zu sanieren und umzubauen. So wird auch an der Grundschule in Vorst gearbeitet. Auch Hausmeister Rainer Püllen hat viel zu tun - und verzichtet auf eine Reise.

Die großen Ferien sind traditionell die Zeit, in der in den Schulen die Handwerker das Sagen haben. Auch in diesem Jahr nutzt die Stadt die Sommerferien, um not-wendige Arbeiten erledigen zu lassen - wie in der Grundschule am Antoniusplatz in Vorst. Im neuen Erweiterungsbau für den Offenen Ganztag (OGS) geht es zu wie im Taubenschlag. Zahlreiche Handwerker bevölkern die Baustelle. Es wird gebohrt, gestrichen, gehämmert und der neue Aufzug kontrolliert. Die Mitarbeiter der OGS verschaffen sich einen ersten Eindruck der neuen Räume. Der Anbau für die Inklusionsklassen wird auf seine komplette Barrierefreiheit überprüft. Ruhender Pol: Hausmeister Rainer Püllen.

Obwohl er Ansprechpartner für alle ist und an drei Orten gleichzeitig zu sein scheint, verliert er weder Geduld noch Freundlichkeit. "Ich bin seit vierzig Jahren bei der Stadt beschäftigt und seit 27 Jahren als Hausmeister an der Grundschule", erklärt der 55-jährige. "Und gerade jetzt ist es wichtig, dass die Leute jederzeit einen Ansprechpartner haben", fügt er hinzu. Derzeit sind alle Kinder und viele Lehrer in den Ferien - nur Püllen macht keinen richtigen Urlaub. "Ich habe zwar zwei Wochen frei und währenddessen auch eine Vertretung organisiert", erklärt der Vater zweier erwachsener Söhne. "Aber ich bleibe zu Hause in Vorst - es kann ja immer etwas sein", erklärt er. Denn zum Schuljahresbeginn am 30. August sollen die neuen Räume der OGS mit 144 Plätzen komplett bezogen werden. "Das schaffen wir aber dicke", meint Püllen und führt voller Stolz durch den zweigeschossigen Bau. Die fünf Gruppenräume mit jeweils 50 Quadratmetern zeichnen sich durch enorme Helligkeit aus - dafür sorgen die großen Fenster mit Blick ins Grüne auf den kürzlich verlegten Rollrasen. Er musste sogar schon geschnitten werden. Es gibt sogar einige mit Sitzbänken zum Verweilen. Die Schränke und Spinde leuchten bunt abgesetzt - und der Ruhe- und Toberaum hat einen extra gedämmten Boden. Die Fußbodenheizung wird angenehme Wärme verbreiten. In der noch blitzsauberen Küche mit glänzenden Edelstahlflächen stapeln sich sorgsam beschriftete Kartons. "Damit das Einräumen schneller geht", sagt Püllen schmunzelnd. Michael Wilms von der Schulverwaltung der Stadt erklärt, dass das frisch zubereitete Essen gekühlt angeliefert und in Konvektomaten wieder erhitzt werde. "Diese Möglichkeit ist die beste nach dem Kochen vor Ort", sagt er. An einem neuen Wasserspender kann sich künftig jeder gratis bedienen.

Hausmeister Püllen geht bei der Renovierung auch nicht leer aus: Bald ist er in seinem neuen Büro anzutreffen. Im Obergeschoss warten das Lehrerzimmer und die Räume der Verwaltung auf den letzten Schliff. "Ich bin immer wieder begeistert von dem neuen Gebäude - und die Kinder freuen sich", so Püllen. Er hofft, im Urlaub seinen Hobbys Schwimmen und Fahrradfahren frönen zu können. Und die aktuellen Arbeiten an der Schule? "Ich träume nachts noch nicht davon", erklärt Püllen lachend.

(NGZ)
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