Altweiber 2018 in Kaarst Möhnen erkämpfen sich die Stadtkasse

Kaarst · Nach einigem Hin und Her ist es den Möhnen in Kaarst an Altweiber gelungen, der Bürgermeisterin den Stadtschlüssel zu entreißen.

Karneval Kaarst 2024: Fotos von Altweiber
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Altweiber 2024 – so feiern die Narren in Kaarst

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Foto: Wolfgang Walter

Pünktlich um 11.11 Uhr hat es am Donnerstag in Kaarst an der Rathaustür gerüttelt. Die Möhnen auf der einen, die Bürgermeisterin Ulrike Nienhaus auf der anderen Seite, um Schlüssel und Stadtkasse zu verteidigen. Mit Boxhandschuhen ausgerüstet standen ihr Kämmerer Stefan Meuser sowie Sebastian Semmler, erster Beigeordneter der Stadt, zur Seite, doch erfolgreich verteidigen konnten sie die Stadtkasse nicht.

"Das war nicht einfach heute, wir mussten uns ganz schön anstrengen", sagte im Anschluss die Möhne Else Bederke, der es schließlich gelang, der Bürgermeisterin den Schlüssel abspenstig zu machen und an sich zu nehmen. Kein Wunder, dass sie erfolgreich war, schließlich ist die 78-Jährige bereits seit Beginn dieser Tradition vorne mit dabei.

Nachdem der Inhalt, bestehend aus (Schokoladen-)Münzen, dann an die Gäste in der Rathausgalerie verteilt und die Stadtkasse somit geplündert war, richtete sich Bürgermeisterin Nienhaus an die Gäste. "Schwierige Zeiten stehen uns bevor, die Stadtkasse wurde gerade geplündert. Aber wir geben sie heute gerne an euch ab", sagte sie. Nachdem sie die Karnevalsvereine Kaasch op jück, die KG 5 Aape und die Narrengarde Blau-gold sowie ihre Mitarbeiter aus dem Vorstand begrüßt hatte, ging sie in einer karnevalistischen Rede auf die Pläne der Stadt für die Zukunft ein. "Wo einst die Möbel Käufer fanden, sollen bald schon große Firmen landen", sagte sie etwa über den ehemaligen Ikea-Standort. Auch die 800-jährige Stadtgeschichte fand Erwähnung, zu dessen Ehren es in diesem Jahr noch einige Veranstaltungen geben wird. Voller Mut wolle man in die Zukunft schauen.

Mut bewiesen auch die Schüler der Matthias-Claudius-Straße. Denn noch bevor das Rathaus gestürmt wurde, fanden sich die bunt verkleideten Kinder auf dem Rathausplatz ein und führten vor der Bürgermeisterin und einigen ihrer Mitarbeiter einen einstudierten Tanz auf. Zu lauter Karnevalsmusik tanzten und drehten sie sich und konnten sogar die Damen und Herren der Stadt dazu bewegen, es ihnen gleichzutun. Die Kinder seien das Beste am Karneval und es sei schön, wenn sie bereits so früh mit dem närrischen Treiben in Kontakt kämen, sagte Nienhaus. Verantwortlich dafür seien in diesem Fall die Lehrer, die als Würdigung einen Orden erhielten. Da Süßigkeiten für Kinder wertvoller sind als Orden, durften sie ihre Taschen öffnen, um Kamelle zu empfangen.

Mit Nachwuchs-Karnevalisten endete schließlich auch das Programm in der Rathaus-Galerie. Nachdem die Gäste gemeinsam geschunkelt und gesungen hatten, richteten sich die Augen auf die Kindertanzgarde der Narrengarde Blau-Gold. Die schlugen Räder und zeigten Hebefiguren wie die Großen. Die folgten im Anschluss mit einer ebenso unterhaltsamen Tanzeinlage, die sowohl Möhne Bederke als auch Dieter Güsgen, Leiter der Bereiche Kultur und Stadtmarketing, ins Schwärmen brachte. Da die Verwaltung den restlichen Tag geschlossen blieb, konnte noch gemeinsam weitergefeiert werden - bis auf zwei Mitglieder der Verwaltung, die zu Hause erwartet wurden, um auf die Kinder aufzupassen. Schließlich iat Altweiber der Tag, an dem die Frauen das Sagen haben.

(NGZ)
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