Kaarst Jetzt ist Saison für leckere Marmelade aus erntefrischem Obst

Kaarst · Wie viele Gläser Marmelade Christel Stephan (83) schon gekocht hat, lässt sich unmöglich sagen. Es müssen Tausende sein, denn eigentlich kocht sie ihr Leben lang schon Brotaufstrich.

 Christel Stephan (83) probiert gern neue Rezepte aus.

Christel Stephan (83) probiert gern neue Rezepte aus.

Foto: L. Berns

"Zunächst für die Familie, seit 30 Jahren für den Osterbasar der Frauengemeinschaft in Sankt Martinus", erzählt die vierfache Mutter und Großmutter von zehn Enkelkindern. "Für den Basar sind es jedes Jahr im Schnitt 100 Gläser, die ich im Sommer fülle", erläutert Christel Stephan, die bis zur Geburt des ersten Kindes als Sekretärin gearbeitet hat. Auch in diesem Jahr war der Absatz reißend, kein Glas blieb übrig. Pflaumen, rote Pfirsiche und Sauerkirschen wachsen im eigenen Garten.

"Leider haben wir in diesem Sommer keine Früchte an den Bäumen, die Amseln haben sie alle vertilgt", klagt die begeisterte Köchin. Deshalb greift sie auf gekauftes Obst zurück. "Bis jetzt habe ich schon 20 Gläser Nektarinen- und mehr als 40 Gläser Aprikosenmarmelade eingemacht", sagt sie, wobei die Nektarinen eine neue Variante sind. "Aber auch die Kombinationen Erdbeeren mit Rhabarber, rote Pfirsiche mit Pflaumen oder Nektarinen habe ich schon ausprobiert", berichtet sie.

Im Prinzip koche sie das ganze Jahr über ein, erklärt sie. Je nach Saison verarbeitet sie Erdbeeren, Himbeeren und Pflaumen, tatkräftig unterstützt von Ehemann Paul (89). "Er hilft mir vor allem beim Putzen der Früchte", erzählt sie. Früher verbrachten sie ihre Urlaube in der Eifel, was aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich ist. "Jetzt setzen wir das Geld anders ein und kochen lieber Marmelade", erzählt Christel Stephan schmunzelnd.

Zum Einkochen verwendet sie einen sieben Liter fassenden Topf und Gelierzucker im Verhältnis zwei zu eins, also zwei Teile Frucht auf einen Teil Zucker. So werde die Marmelade nicht zu süß. Nach sorgfältiger Beschriftung lagern die Gläser im Keller, bis sie für den Basar abgeholt werden. "Kinder und Enkel freuen sich natürlich auch immer über die Marmelade", sagt Christel Stephan. Sie achtet darauf, dass sie immer beinahe identische Gläser bekommt, die Nachbarinnen und Verwandte für sie sammeln. Und welche Sorte ist ihr Favorit? "Himbeere oder Erdbeere, am liebsten mit Quark darunter", verrät sie.

(keld)
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