Kaarst Institut "Helle Köpfe" räumt mit Klischees über Hochbegabte auf

Kaarst · Die Hochbegabung eröffnet einem Kind völlig neue Möglichkeiten zur Lebensgestaltung. "Es reproduziert nicht einfach Wissen, sondern leistet einen echten Transfer durch Zugang und Verstehen von komplexen Themen. Dadurch werden kreative, unkonventionelle Problemlösungen und zugleich soziale Kompetenzen erreicht", erklärt Eva Hendriks, Gründerin des Instituts für Begabtenförderung, Beratung und Bildung, kurz "Helle Köpfe" genannt.

 Eva Hendriks hilft hochbegabten Kindern, Chancen für ihre Lebensgestaltung zu erkennen.

Eva Hendriks hilft hochbegabten Kindern, Chancen für ihre Lebensgestaltung zu erkennen.

Foto: ATi

Hendriks, selbst Mutter eines hochbegabten Sohnes, gründete das Institut vor 16 Jahren und räumt mit gängigen Klischees wie Streber, Einser-Kandidaten oder sozialer Inkompetenz auf. "Hochbegabung lässt sich nicht wie bei einem Kuchenrezept an bestimmten Zutaten festmachen, vielmehr steht der Mensch mit seiner Persönlichkeit und seinen Kompetenzen im Vordergrund", sagt die Pädagogin, die über eine Zusatzausbildung im Bereich Begabung verfügt. "Eine Besonderheit des Kindes ist zum Beispiel, dass es gerne über Philosophie und andere Erwachsenenthemen diskutiert, generell viel hinterfragt und analysiert", so Hendriks. Das Elternhaus trägt dann eine große Verantwortung, den Alltag möglichst kreativ zu gestalten.

Dazu brauchen die Eltern eine individuelle Beratung. Die private Institution "Helle Köpfe" vermittelt Kontakte zur exakten Diagnostik von Hochbegabung, außerdem werden Kurse für acht- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche in den Räumen der Volkshochschule (VHS) angeboten. Die Themen sind vielfältig, Gedankenexperimente gehören ebenso dazu wie Fantasiespiele und die neuesten Erkenntnisse der Hirnforschung. Die Universität Düsseldorf und die Hochschule Jülich konnten als Partner gewonnen werden. Alles dient letztendlich der Selbstbildung und zur Erlangung der Kunst, die Hochbegabung für den eigenen Lebensweg und zum Wohle der Gesellschaft einzusetzen.

Die Kurse werden gut angenommen, sagt Hendriks, die wissenschaftlich von Michael Schmidt, Pädagoge der Hochschule Rhein Main, unterstützt wird. Die Kursteilnehmer erkennen Identifikationsmerkmale auch bei anderen und sie sind nicht (mehr) einzigartig. Der Austausch auf Augenhöhe lässt Freundschaften entstehen.

(keld)
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