Kaarst Holzbüttgen zeigt sich in Parade-Form

Kaarst · Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft feierte am Wochenende beim Schützenfest mit dem Königspaar Herbert und Irmhild Junkers, vielen Jubilaren und genau 88 Jungschützen. Heute und morgen wird weiter gefeiert.

Für Kälte, Sturm und Regen am Königsehrenabend vor gut einer Woche werden die Holzbüttger Schützen jetzt mit bestem Wetter zum Schützenfest entschädigt. Das Königspaar, Herbert (68) und Irmhild Junkers (68) kommt beim Volk sehr gut an. Die Holzbüttger sind gespannt, ob sich beim Königsvogel-Schuss morgen Nachmittag ein Nachfolger finden wird. Der Schützenplatz bietet einige Überraschungen: Autoscooter gibt es diesmal nicht, dafür wurde wieder ein Raupenkarussell aufgebaut. Wer noch höher hinaus möchte und die Wellen machen will, für den ist "Big Wave" das richtige Fahrgeschäft. Direkt dahinter sieht es fast wie in einem Biergarten aus.

Am Samstag am Ehrenmal wurde Brudermeister Volker Schöneberg ein wenig philosophisch. Dort, wo der Toten gedacht wird, steht für ihn fest: "Mit dem Tod ist längst nicht alles vorbei." Und er kritisierte indirekt die massiven Plakatierungen mit den Konterfeis der Bürgermeister-Kandidaten: "Uns hätten als Straßenschmuck ein paar bunte Fähnchen genügt." Die gut besuchte Messe zelebrierte Pfarrer Gregor Ottersbach, seine evangelische Kollegin Maike Neumann erzählte von einem Flüchtling, der die Uniformierten mit ihren "Waffen" gesehen habe und dann erfreut feststellte, dass Blumen in den Gewehrläufen steckten. Bei den Paraden gab es wieder viel zu sehen - und zu hören: Jupp Rütten wird im Laufe dieses Schützenfestes rund 65 Schuss mit seinem Handböller abgeben- jede Menge Schall und Rauch also. Vorneweg marschierte "In Treue fest" mit einem imposanten Schellenbaum, besonders beeindruckend beim 1. Neusser Fanfarencorps: Die beiden Sousaphone - zwei Musiker spielten diese amerikanische Basstuba. Im Festzelt waren in den Vorjahren zwar schon einmal mehr Besucher, insgesamt dürfte die Bruderschaft mit der Resonanz jedoch zufrieden sein. Und mit der Treue ihrer Schützen auch: In diesem Jahr gab es jede Menge Jubilare, Männer wie Hubert Bayer, die seit 50 Jahren mitmarschieren und längst noch nicht ans Aufhören denken.

Auch der demografische Wandel macht den Holzbüttger Schützen keine Angst: "Wir haben zurzeit 88 Jungschützen", verriet Jungschützenmeister Sebastian Corsten. Und er hatte eine seltene und besonders hohe Auszeichnung zu vergeben: Christoph Gaspers bekam die Goldene Nadel des Edelknabencorps verliehen. "Er hat sehr viel mit den Edelknaben unternommen und war ein Freund der Jungs", lobte Corsten. Gaspers steht nach sieben Jahren als Edelknabenbetreuer nicht mehr zur Verfügung. Dafür gibt es einen freudigen Anlass: Er sieht Vaterfreuden entgegen, und niemand in Holzbüttgen zweifelt daran, dass da bald ein künftiger Edelknabe heranwachsen wird. Neben Stefan Schüpper wird sich künftig Markus Steinhauer um die Mini-Schützen kümmern. Nils Steinhauer wurde gestern zum Edelknabenkönig gekrönt. Kaplan Eduard Balagon, der nach Düsseldorf versetzt wird, erklärte, dass er dem Jägerzug "Jägerblut" weiterhin die Treue halten werde. Es geht sogar das Gerücht um, dass er irgendwann einmal Holzbüttger Schützenkönig werden möchte.

(NGZ)
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